Der Ex-UBS-Manager Andrea Orcel ist der Bank Santander zum Prozessauftakt im Madrid offenbar entgegengekommen – und zwar massiv.

Andrea Orcel hat sich ein Stück weit aus dem Schützengraben hinausbegeben, in dem er sich im emotional geführten Rechtsstreit mit Santander verschanzt hat. Laut der Agentur «Reuters», die sich auf Gerichtsdokumente beruft, hat der Ex-UBS-Banker unmittelbar vor Prozessbeginn auf namhafte Forderungen gegen die spanische Bank verzichtet.

Auch finews.ch hatte über die Anhörung vom (gestrigen) Dienstag berichtet.

Halbierter Schadenersatz

Demnach sieht Orcel davon ab, weiter den CEO-Posten von Santander einzufordern. Das erscheint vor dem heutigen Hintergrund nur logisch, amtet er doch seit vergangenem April als neuer Chef der italienischen Grossbank Unicredit.

Vor allem kommt der Italiener, der bis 2018 die Investmentbank der UBS leitete, den Spaniern bei der reklamierten Schadensumme für den entgangenen Posten entgegen. Der Agentur zufolge verlangt Orcel noch rund 67 Millionen Euro. Zuvor hatte er 112 Millionen Euro Schadenersatz gefordert. Dies, nachdem die Bank sich einseitig von ihm getrennt hatte, bevor er im Jahr 2019 seinen Job als deren neuer CEO antreten konnte.

Axel Weber blieb zuhause

Von den gesperrten Boni im Umfang von 55 Millionen Euro, die ihm mit seinem Wechsel bei der UBS entgangen sind, will Orcel indes nicht ganz verzichten. Dem Bericht zufolge fordert er von Santander für dieses Paket noch 20 Millionen Euro Ersatz.

UBS-Präsident Axel Weber hatte seinerseits klargemacht, dass Orcel als «Leaver» bei der Schweizer Bank auf keine Vergütungen mehr zählen darf. Weber ist an der gestrigen Anhörung offenbar nicht aufgetreten.

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