Das Risikomanagement steht im Zentrum der laufenden Überprüfungen bei der Credit Suisse. Die Investmentbank hat dafür eine neue Position geschaffen. Besetzt wurde sie durch eine ehemalige Händlerin.

Die Credit Suisse (CS) hat drei Monate nach dem Milliarden-Debakel mit Archegos Capital im Risikomanagement eine neue Position geschaffen. Sie heisst gemäss einem internen Memo der CS «Counterparty Market Risk», wie am Freitag Agenturen berichtet haben. Das heisst, es werden nun spezifisch die Auswirkungen von Marktbewegungen auf die Handelspositionen von Kunden überwacht.

Die Absenz eines solchen Warnsystems führte bei der CS dazu, dass Archegos Capital über Swaps Aktienpositionen mit zu viel Fremdkapital aufbauen konnte. Bei einer Marktschwankung im März konnte Archegos nicht nachzahlen und verlor gesamthaft 20 Milliarden Dollar, 5 Milliarden Franken davon verlor die CS, welche die Positionen in den Büchern hatte.

Zehn Jahre bei Citi

Das «Counterparty Market Risk» wird nun aus London von Amélie Perrier geleitet. Sie kam 2016 zur CS und verantwortete bislang das globale Aktien-Marktrisiko. Ihre Karriere machte Perrier aber zunächst im Trading.

Bei der Citi, wo sie zehn Jahre lang arbeitete, handelte sie mit «Exotic Equity Derivatives», wie sie in ihrem Linkedin-Profil schreibt. Ins Gebiet von Risikomanagement und Compliance tauchte sie bei der ANZ Bank ein, bevor sie bei der CS zunächst das Aktien-Marktrisiko für Asien überwachte.

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