Die Amortisationszahlungen für die Covid-19-Kredite sind eine Belastung für die KMU. Die Bankiervereinigung empfahl darum, dass die Zahlungen erst per April 2022 eingeführt werden. Der Gewerbeverband protestiert scharf.
Ende Juli hat die Schweizerische Bankiervereinigung neue «Leitlinien zum Umgang mit Covid-19-Krediten» publiziert. Darin wird den Banken empfohlen: «Die Amortisationszahlungen für Covid-19-Kredite bis 500'000 Franken sollen nicht schon im laufenden Jahr, sondern erst per 31. März 2022 eingeführt werden.»
Die Bankiervereinigung empfindet diese Empfehlung als grosszügiges Entgegenkommen gegenüber den notleidenden Unternehmen. Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), der rund 500'000 KMU vertritt, sieht dies jedoch komplett anders, wie der «Sonntagsblick» berichtete.
Versprechen, keine Vorteile zu verschaffen
Die Einführung von Amortisationszahlungen ab 2022 sei ein «Affront den KMU gegenüber». In einem Schreiben an die Bankiervereinigung werfe der SGV der Finanzbranche gar «Wortbruch» vor, heisst es in dem Artikel: «Noch im Jahr 2020 beteuerten Vertreter der Banken mit grossem Pathos, die Finanzhäuser wollen mit den Krediten einen Beitrag für die Krisenbewältigung leisten und sich keine eigenen Vorteile verschaffen. Jetzt wird dieses Versprechen klammheimlich und auf Kosten der KMU zurückgenommen.»
Unterzeichnet ist der Brief von SGV-Präsident Fabio Regazzi (59) und Direktor Hans-Ulrich Bigler (63). Die Bankiervereinigung weist die Vorwürfe entschieden zurück. «Die zwischen einem Covid-Kreditnehmer und seiner Bank unterzeichnete Kreditvereinbarung hält klar fest, dass die Bank während der Kreditlaufzeit von acht Jahren das Recht hat, Amortisationen einzuführen. Die Kreditbedingungen sind somit für beide Seiten transparent und klar», sagt eine Sprecherin.
Tatsächlich waren die Banken bereits zu Beginn dieses Jahres die Kreditnehmer mit Amortisationsforderungen angegangen. Verbände wie Hotelleriesuisse hatten die Bankiervereinigung informiert, dass diese Belastungen für viele Unternehmungen zu viel seien. Die Bankiervereinigung hatte daraufhin ihren Mitgliedern empfohlen, die Amortisationen erst per April 2022 einzuführen und die Laufzeit der Covid-19-Kredite nach Bedarf von fünf auf acht Jahre zu verlängern.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.55%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.9%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.99%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.01%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.56%
