Der arktische Ring ist reich an Öl- und Gasvorkommen. Obwohl die Region als gefährdet gilt, fliesst das Geld weiterhin in Richtung der Explorationsfirmen. Die Credit Suisse gehört gemäss einem Report noch immer zu den Financiers.

Der dramatische Aufruf kommt von der NGO Reclaim Finance: In der Arktis findet eine regelrechte Bonanza bei der Exploration und der Förderung von fossilen Brennstoffen statt, heisst es in einem kürzlich veröffentlichten Report. Ganze 599 Öl- und Gasfelder seien bereits operativ, würden entwickelt oder noch exploriert.

Dies könne nicht ohne die Unterstützung der Finanzindustrie und von Investoren geschehen, so Reclaim Finance. Was aber im krassen Widerspruch zu den Bekenntnissen von Banken, Asset Managern und Versicherungen stehe, die Pariser Klimaziele erreichen zu wollen und eine Net-Zero-Wirtschaft anzustreben.

Top-Finanzierer ist J.P. Morgan

Die Untersuchung der NGO ergab, dass Banken von 2016 bis 2020 314 Milliarden Dollar an Finanzierungen für Öl- und Gasunternehmen mit Interessen in der Arktis gesprochen haben. Die Bank mit dem höchsten Exposure von 18,6 Milliarden Dollar ist demnach J.P. Morgan. Die Credit Suisse (CS) ist mit 4,1 Milliarden Dollar ebenfalls aufgelistet, gehört aber zu den Banken mit dem tiefsten Exposure. Die UBS wird auf dieser Liste mit 30 Banken nicht erwähnt.

Per April 2021 hätten sich die Anlagesummen der 30 untersuchten Finanzinstitute in Öl- und Gasunternehmen auf 162,6 Milliarden Dollar belaufen. An der Spitze stehen die grössten Vermögensverwalter der Welt, Blackrock und Vanguard. UBS und CS sind mit Anlagesummen von 2,9 und 3,6 Milliarden Dollar ebenfalls unter den Anbietern solcher Investments aufgeführt.

Die meisten Finanzunternehmen hätten zwar in zwischen Policies in Kraft, die eine direkte Finanzierung oder Versicherung von Öl- und Gasprojekten in der Arktis ausschliessen. Doch für die grössten in der Region tätige Firmen wie Gazprom, Conoco Phillips oder auch Shell hätten die Banken und Asset Manager keine oder nur schwache Ausschlusskriterien, weshalb sie weiterhin in Anlageportfolios aufgenommen würden.

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