Der Schweizer Heimmarkt ist bei der UBS unter Ex-Chef Ralph Hamers zum Digitalisierung-Labor avanciert. Erste Erfolge jener Bemühungen ernten nun aber andere bei der Grossbank.

Vergangenen Mai hat die UBS unter der bereist bestehenden Marke Key4 eine neue Linie von Digitalangeboten lanciert. Wie die Grossbank nun ein Jahr später am Mittwoch resümierte, nutzen dieses Angebot bereits 175'000 Kundinnen und Kunden. Und täglich kämen neue dazu, brüstete sich das Institut in der Mitteilung.

Zum Vergleich: die Konkurrentin Credit Suisse (CS) hatte mit ihrer Banking-App CSX nach einem Jahr 100’000 Kunden erreicht, obschon die Berechnungsgrundlage damals zu reden gab. Die App Yuh von Postfinance und Swissquote, die im Mai vor zwei Jahren an den Start gegangen war, meldete Ende 2022 ebenfalls 100’000 Nutzerinnen und Nutzer.

Mehr Kunden auf der digitalen Schiene

Ob das viel oder wenig ist, gerade auch im Vergleich mit ausländischen Neobanken, darüber lässt sich streiten. Für die UBS spricht jedoch, dass sie das Angebot seit der Lancierung in raschen Schritten erweitert hat – es umfasst neben günstigen Diensten im Bereich Zahlen und Sparen nun auch das Investieren, Vorsorgen und Finanzieren. Diese schnelle Ausweitung darf auch als Frucht der agilen Arbeitsweise angesehen werden, nach deren Methoden bereits Tausende UBS-ler arbeiten.

Agilität und Digitalisierung hiessen auch die Versprechen, mit denen Ralph Hamers 2020 als CEO der UBS angetreten war. Insbesondere der Schweizer Heimmarkt galt dem Niederländer als Labor für seine Bemühungen. Wie die Grossbank weiter vermeldete, ist es ihr dank Key4 gelungen, mehr Kunden auf die digitale Schiene zu bringen. Laut eigenen Angaben verkehren 77 Prozent aller Privatkunden in der Schweiz und 81 Prozent der Firmenkunden und Institutionellen digital mit der Bank.

Schweiz-Chefin darf bleiben

Für die Umsetzung waren Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse und ihre operationelle Leiterin Sabine Magri verantwortlich. Keller-Busse ist für die ersten Erfolge auch insofern belohnt worden, als sie künftig die Leitung der kombinierten UBS-CS in der Schweiz übernehmen darf. Architekt Hamers ist allerdings nicht mehr mit von der Partie: Er wurde bei der UBS im vergangenen April von Sergio Ermotti als Konzernchef abgelöst.

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