Ein emotional bewegter Ralph Hamers liess seine Leistung in den vergangenen Jahren an der Generalversammlung der UBS vom Mittwoch in Basel nochmals Revue passieren, bevor er die Führung der grössten Bank seinem Nachfolger Sergio Ermotti übergab.  

Für UBS-Konzernchef Ralph Hamers war es ein denkwürdiger Auftritt an der diesjährigen Generalversammlung am Mittwoch in der St. Jakobshalle in Basel. Obwohl die grösste Bank der Schweiz auf Erfolgskurs ist, sind seine Dienste nicht länger gefragt. Den aufgrund der am 19. März 2023 staatlichen verordneten Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS wird Sergio Ermotti die operative Führung übernehmen.

Der Verwaltungsrat habe angesichts der neuen Prioritäten wegen der Übernahme der CS ein anderes Führungsprofil an der Spitze der Bank gesucht, sagte Hamers: «Ich habe – wie Sie wissen – im Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, im Interesse der Schweiz und ihrem Finanzsektor, meinen Rücktritt angeboten.»

Bald 5 Billionen Dollar

Er sei überzeugt, so Hamers weiter: «Die Übernahme bringt grosse Chancen. Es entsteht eine Bank mit verwalteten Vermögen von insgesamt 5 Billionen Dollar. Die Übernahme wird die Position von UBS als weltweit führenden Wealth Manager stärken. Genauso wie das Asset Management, das – kombiniert – weltweit Vermögen von 1,5 Billionen Dollar verwalten wird.»

Die Übernahme bringe aber auch mehr Verantwortung. «Aber ich bin mir sicher: Die UBS wird mit dieser Verantwortung sorgsam umgehen. Ich weiss, dass wir bei der UBS mit Veränderungen gut umgehen können. Aber wir wissen alle, dass das Zusammengehen mit Credit Suisse eine grosse Herausforderung wird.»

Grenzen verschieben sich

Hamers betonte aber auch, dass die Bank fit bleiben müsse, um im internationalen Geschäft bestehen zu können. Und flexibel sein, weil die Herausforderungen sich schnell änderten. Die UBS muss auch agiler sein, weil Grenzen sich verschieben oder immer mehr verschwimmen würden. «Nicht alles kann wie früher in einzelnen Silos versorgt werden. Gerade deswegen haben wir mit der OneBank-Strategie in den letzten Jahren viel Erfolg gehabt», betonte der Noch-Konzernchef.

«Dies ist mein letzter Auftritt vor Ihnen. Ich werde Sergio Ermotti und die Konzernleitung noch eine Zeitlang begleiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten», sagte Hamers weiter. Wenn er zurückschaue auf seine Zeit bei der UBS, dann würden viele gute Erinnerungen und grosse Freude bleiben.

Dank für die Geduld

Abschliessend bedankte er sich sichtlich gerührt bei allen Mitarbeitenden und der Kundschaft sowie bei den Aktionärinnen und Aktionären für ihre Geduld, ein letztes Mal seinem Deutsch zuzuhören. 

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