In den USA dürfte nach jahrelanger Verzögerung nun der Prozess gegen Roger Ng beginnen. Er ist der einzige Banker von Goldman Sachs, der sich wegen dem Milliarden-Skandal um den malaysischen Entwicklungsfonds 1MDB verantworten muss.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» soll der Prozess gegen den Goldman-Sachs-Banker Roger Ng diese Woche beginnen, nachdem er wegen der Pandemie um zwei Jahre verschoben worden war.

Ng, der auf nicht schuldig plädiert hat, drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Gefängnis, so der Bericht. Er beruft sich darauf, dass er als Erster die Compliance-Abteilung von Goldman Sachs über den malaysischen Akteur Jho Low informiert hatte, dem mutmasslichen Drahtzieher des Korruptions- und Geldwäscherei-Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB.

Ein wichtiger Zeuge in Ngs Prozess dürfte der Goldman-Banker Tim Leissner sein, der sich bereits 2018 der Verschwörung zur Bestechung und zur Geldwäsche schuldig bekannt hatte und mit der Anklage zusammenarbeitet.

Milliardenbeträge geplündert

Der Skandal um veruntreute fast 4,5 Milliarden Dollar, die im Vorfeld der malaysischen Wahlen von 1MDB geplündert wurden hat mehrere Banken weltweit in Mitleidenschaft gezogen. Dabei soll ein Teil der gestohlenen Gelder dazu verwendet worden sein, das politische Vermögen des damaligen Premierministers Najib Razak zu stärken.

J.P. Morgan, die Deutsche Bank, Goldman Sachs, ANZ, die Privatbank Falcon, die Schweizer Privatbank BSI, Coutts, UBS, Credit Suisse, DBS, Standard Chartered und UOB waren alle in den Skandal verwickelt, da sie ihre Sorgfaltspflicht nicht erfüllt hatten.

Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle

Ein Teil der 1MDB-Gelder soll an Najibs Stiefsohn Riza Aziz geflossen sein, um den Film «The Wolf of Wall Street» zu finanzieren, eine Geschichte über Gier und Korruption an der Wall Street mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, der dafür für einen Oscar nominiert wurde. Ironischerweise erlaubte Malaysia nicht, dass der Film in dem Land gezeigt wird, weil es ihn für zu gewagt hielt.

Im Juni 2021 teilte die malaysische Regierung mit, dass sie 16,39 Milliarden Malaysische Ringgit (umgerechnet rund 392 Millionen Dollar) an beschlagnahmten und repatriierten 1MDB-Geldern erhalten habe.

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