1MDB: Millionenbusse für J.P. Morgan Suisse
Die Bundesanwaltschaft (BA) hat gegen die Bank J.P. Morgan Suisse einen Strafbefehl und Teileinstellungsverfügung erlassen. Die Bank wurde zu einer Busse von 3 Millionen Franken verurteilt, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Gegen die Tochter der Wall-Street-Bank war im November 2022 im Korruptions- und Veruntreuungsfall um den Malaysischen Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Der Bank wurde vorgeworfen, nicht alle erforderlichen und zumutbaren organisatorischen Vorkehrungen getroffen zu haben, um qualifizierte Geldwäscherei zu verhindern. Die entsprechenden Taten wurden im Zeitraum zwischen Oktober 2014 und Juli 2015 begangen.
Die Mittelabflüsse beliefen sich gesamthaft auf rund 174 Millionen Franken, wie die BA weiter schreibt. Dabei ging es vor allem um die Beziehungen der Bank zu der Firma Petrosaudi und deren Geschäftsführern.
Diese wurden im August 2024 vom Bundesstrafgericht verurteilt, weil sie Vermögenswerte von mehr als 1,8 Milliarden Franken aus dem Staatsfonds veruntreut hatten.
1,4 Milliarden Malaysische Ringgit als Entschädigung
Die Verurteilung erfolgte im Zusammenhang mit den von der BA geführten Strafverfahren wegen der aus dem Fonds veruntreuten Vermögenswerte. Weil der Staatsfonds, der als Privatkläger am Verfahren beteiligt ist, erklärt hat, dass er eine Entschädigung in Höhe von 1,4 Milliarden Malaysische Ringgit erhalten werde, habe die BA keine Ersatzforderung geltend gemacht. Das sind umgerechnet rund 268 Millionen Franken.
Bei der Strafzumessung sei neben der Kooperation der Bank auch die lange Zeitspanne seit den Delikten berücksichtigt worden.
Die Parteien haben mitgeteilt, dass sie auf Einsprache, bzw. Beschwerde gegen den Strafbefehl und die Teileinstellungsverfügung verzichten. Dieser ist somit rechtskräftig.
J.P. Morgan: Kontrollmechanismen verstärkt
«Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der malaysischen Regierung bei der Klärung früherer Angelegenheiten im Zusammenhang mit 1MDB, die umfassend geprüft wurden. Seitdem haben wir unsere Kontrollmechanismen verstärkt und das Vertrauen der Aufsichtsbehörden in der Schweiz und darüber hinaus gewonnen. Wir freuen uns, dass diese Angelegenheiten nun abgeschlossen sind, und bleiben darauf fokussiert, unseren Kunden einen erstklassigen Service zu bieten», schreibt J.P. Morgan in einer Stellungnahme.