David Solomon, der CEO der US-Bank Goldman Sachs, hat im vergangenen Jahr 35 Millionen Dollar verdient. In Zukunft könnten er und ein kleiner Kreis von Managern ihren Lohn über einen hauseigenen Private-Equity-Fonds noch aufbessern.

Goldman Sachs-CEO David Solomon und andere hochrangige Manager erhalten einen grösseren Anteil der Gewinne aus den Private-Equity-Fonds der Bank, wie das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) am Mittwoch unter Berufung auf Kreise berichtete.

Je nachdem, wie die Fonds abschneiden, könnten die Vergünstigung  für diese Führungskräfte in den kommenden Jahren Hunderte von Millionen Dollar wert sein, ein Vielfaches ihres Jahresgehalts, wie es weiter heisst. Die an diesen Kreis ausgeschütteten Gewinne kommen aus dem gleichen Topf, aus dem auch die Goldman-Sachs-Fondsmanager bedient werden.

«Skin in the Game»

Die Manager und Partner würden den fortgeschriebenen Gewinn nur erhalten, wenn sie auch ihr eigenes Geld in die Fonds investierten, sagte eine Sprecherin gegenüber der Zeitung. Bei «ordentlichen Fondsrenditen», könnten die Führungskräfte so ein Vielfaches ihres Jahresgehalts verdienen.

Das Co-Investment-Programm werde jährlich vom Vorstand der Bank geprüft, sagte sie weiter. Ziel sei, dass die Manager einen eigenen Einsatz in den Fonds hätten, oder «a piece of skin in the game», wie das im Englischen heisst. Solomon verdiente im vergangenen Jahr 35 Millionen Dollar und lag so mit den CEOs anderer grosser US-Banken gleichauf. Sein Vorgänger Lloyd Blankfein hatte 2008 noch rund doppelt so viel verdient.

PE-Manager lassen Banker hinter sich

Im Vergleich zu den Gehältern einiger Private Equity-Manager verblassen die Bank-Saläre jedoch. So haben die Co-CEOs der Firma KKR im vergangenen Jahr mehr als 500 Millionen Dollar erhalten – was offenbar auf den Boom in den Bereichen Technologie, Kryptowährungen oder NFTs zurückzuführen ist.

Goldman Sachs ist unter den US-Banken der einzige grosse Akteur im Bereich der privaten Investitionen. Das Unternehmen hat 426 Milliarden Dollar an eigenen Geldern und Geldern von Kunden in Firmenübernahmen, Darlehen, Immobilien und Beteiligungen an anderen Investmentfonds angelegt.

Debatte in zwei Wochen

In der Vergangenheit wurden die Gewinne aus diesen Investitionen gleichmässig zwischen Goldman Sachs und den Fonds-Führungskräften aufgeteilt. Künftig sollen die Fonds-Manager aber nur noch 35 Prozent erhalten, so die Sprecherin weiter. Zehn Prozent würden unter den rund 400 Partnern von Goldman Sachs geteilt, fünf Prozent würden in einen Pool für Solomon und seine engsten Stellvertreter fliessen.

Bereits zuvor war der GS-Chef mit einem Versuch, sein Gehalt aufzubessern, kreativ geworden: Ende vergangenen Jahres soll er versucht haben, sich einen persönlichen Anteil an den Gewinnen von Blankoscheck-Unternehmen zu sichern, die Goldman Sachs geplant hatte. Die Gründung dieser Spacs (Special Purpose Vehicles) sei dadurch sogar verzögert worden.

Die Gehälter dürften an der Generalversammlung in zwei Wochen zu reden geben. Aktionärsvertreter Glass Lewis hat sich gegen die Vergütungspolitik ausgesprochen.

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