Die reformierte kaufmännische Lehre auf nationaler Ebene soll 2023 eingeführt werden. In Zürich wird unterdessen ein Pilotprojekt, bei dem die Banklehre weiter zur Berufsmatura führt, als konstantes Ausbildungsmodell weitergeführt.

Vor drei Jahren hat der Zürcher Bankenverband (ZBV) mit verschiedenen Partnern das Ausbildungsmodell «KV BM Fokus» als Pilotprojekt aus der Taufe gehoben. Die Erfahrungen und eine externe Evaluation hätten gezeigt, dass sich das Modell bewährt hat. Nun wird es regulär angeboten, wie der Verband am Dienstag mitteilte.

Ziel sei es gewesen zu zeigen, dass die Banklehre mit Berufsmatura ein zukunftsträchtiger Ausbildungsweg ist und eine Alternative zum Gymnasium darstellt.

Gestartet wurde das Projekt mit einer ersten Klasse im Sommer 2019. Danach folgten 2020 und 2021 im Rahmen der Pilotphase je zwei weitere Klassen mit je 24 Lernenden, die nächstes und übernächstes Jahr abschliessen werden. Die Abschlussfeier für das Projekt ist für den 13. Juli geplant.

Stark von Corona betroffen

Die Zufriedenheit mit der Lehre sei sehr hoch. Das habe eine Befragung der Lernenden der ersten Pilotklasse in der Evaluation der Pädagogischen Hochschule Zürich gezeigt. Rund 80 Prozent finden das neue Ausbildungsmodell gut und würden es nochmals wählen respektive empfehlen. 90 Prozent konnten die verschiedenen Herausforderungen des beruflichen Alltags gut bis sehr gut bewältigen.

Das seien sehr erfreuliche Ergebnisse, zumal die Pilotklasse stark von der Coronapandemie betroffen gewesen sei und Spezialprogramme wie Sprachaufenthalte in England und Frankreich oder Projektwochen nicht durchgeführt werden konnten, wie es weiter heisst.

Enge Zusammenarbeit

Ein zentrales Element des neuen Ausbildungsmodells sei die Vernetzung der drei Lernorte gewesen. Entsprechend eng sei die Zusammenarbeit der KV Wirtschaftsschule Zürich, des Branchen-Kompetenzzentrums CYP und der federführenden Betriebe Credit Suisse und UBS. Eng begleitet wurde es zudem vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich, der Pädagogischen Hochschule Zürich und dem Zürcher Bankenverband.

«Die Branche braucht gut ausgebildete und ambitionierte Nachwuchskräfte, die nach der Lehre ein Fachhochschulstudium oder eine Universität absolvieren und sich zu gesuchten Fachkräften ausbilden», schreibt der Verband.

Reform der KV-Lehre

Im Sommer 2023 wird die reformierte kaufmännische Lehre für 19 Branchen eingeführt. Auf nationaler Ebene arbeitet das Steuerungskomitee der Schweizer Banken an der Finalisierung der wichtigsten Reformen für die Banklehre. Die neue Lehre soll qualitativ hochwertig und weiter mit der Berufsmaturität vereinbar sein, wie es heisst.

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