Nach dem Milliardenverlust im Investmentbanking wird sich die Lage dort kurzfristig nicht grundlegend verbessern. Die Credit Suisse stellt hier nun ein weiteres Minus in Aussicht.

Der Ausblick der Credit Suisse (CS) auf den weiteren Jahresverlauf fällt verhalten aus. Das herausfordernde Wirtschafts- und Marktumfeld dürfte in den nächsten Monaten anhalten, heisst es in der Medienmitteilung zum zweiten Quartal am Mittwoch.

Die geopolitische Lage nach der russischen Invasion der Ukraine in Kombination mit der deutlichen Straffung der Geldpolitik durch die wichtigsten Zentralbanken als Reaktion auf die Inflationsbedenken habe seit Jahresbeginn zu einer weiterhin erhöhten Marktvolatilität und einer ausgeprägteren Risikoaversion im Kundengeschäft geführt.

Schwache Handelsaktivität

Zwar verfüge man in der Investmentbank (IB) über eine robuste Pipeline an Transaktionen, so die Bank in ihrem Ausblick vom Mittwoch. Deren Umsetzung dürfte sich im aktuellen Marktumfeld jedoch als schwierig erweisen, hiess es. Bislang sei die Handelsaktivität im dritten Quartal 2022 von einer anhaltenden Schwäche der Kundenaktivität geprägt gewesen. Das werde zu einer Verschärfung der üblichen saisonalen Rückgänge führen, so die Erwartung. Das Management geht daher davon aus, dass die IB-Division im aktuellen Quartal einen weiteren Verlust ausweisen wird.

Im zweiten Quartal wurde hier vor Steuern ein Verlust von 1,2 Milliarden Dollar verbucht.

Raum nach unten bei der Kapitalisierung

Auch im Wealth-Management-Geschäft bleibe die Kundenaktivität verhalten, und die wiederkehrenden Erträge dürften weiterhin von den niedrigeren Marktniveaus belastet sein, heisst es weiter. Die Division profitiere aber, insbesondere im Hinblick auf die Dollar-Positionen der Bank, bereits von den höheren Zinssätzen. Eine weiterhin solide Performance wird hingegen von der Swiss Bank im Heimmarkt erwartet. Im Asset Management wird im zweiten Halbjahr mit einer Verbesserung der Ergebnisse gerechnet.

Für die Bank insgesamt wird im restlichen Jahresverlauf bei der Kapitalisierung beim harten Kernkapital (CET1) eine Quote zwischen 13 und 14 Prozent erwartet – die Kapitalisierung könnten demnach von zuletzt 13,5 Prozent noch weiter absinken.

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