Im November will die Credit Suisse zusammen mit den Zahlen zum dritten Quartal Details zu ihrer Neuausrichtung bekannt geben. Auch die bisherigen Ambitionen in China sollen dabei überprüft werden.

An einem geplanten Treffen der Bank in Singapur sollen auch CEO Ulrich Koerner und der Asien-Pazifik-Chef Edwin Low teilnehmen. Als eines der Themen soll es dabei um die Pläne der Credit Suisse in Festland-China gehen, wie «Bloomberg» unter Berufung auf Kreise berichtet.

Führungskräfte der Credit Suisse hätten Zweifel am geplanten Ausbaus des Wertpapiergeschäfts und der Vermögensverwaltung in China geäussert.

Ein Zurückfahren der Ambitionen der Credit Suisse in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt wäre eine dramatische Kehrtwende. Erst vor zwei Jahren hatte die Credit Suisse die Genehmigung erhalten, im Rahmen der viel gepriesenen Öffnung Pekings für externe Finanzunternehmen die Kontrolle über ihr lokales Unternehmen zu übernehmen.

Die Top-Leute der CS würden eine Reduktion in Erwägung ziehen, selbsts wenn dort neue Mitarbeiter eingestellt und investiert wurde. Demgegenüber würden Asienmanager China nach wie vor als einen lohnende Investitionsstandort sehen, wie es weiter heisst.

Wichtiger Wachstumsmarkt

«Der asiatisch-pazifische Raum ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für die Credit Suisse, und wir sind entschlossen, in dieser Region zu investieren», sagte ein Sprecher der Credit Suisse gegenüber der Nachrichtenagentur. «Dazu gehört auch China, wo wir unsere langfristigen Ambitionen weiterhin verfolgen. Im Rahmen unserer Strategie investieren wir weiterhin in unsere Präsenz in China. Dazu gehört auch, wie wir bereits angekündigt haben, die vollständige Übernahme unseres Wertpapier-Joint-Ventures. Wir werden über den Fortschritt unserer umfassenden strategischen Überprüfung informieren, wenn wir unsere Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben, aber jegliche Berichterstattung über mögliche Ergebnisse vor diesem Zeitpunkt ist rein spekulativ.»

Asien als Dreh- und Angelpunkt

Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde hatte die Bank aufgefordert, die hohe Personalfluktuation in den Griff zu bekommen, bevor sie ihr geplantes neues Geschäft in China aufnehmen kann. Die Credit Suisse hat in den letzten Monaten fast die Hälfte der leitenden Mitarbeiter ihrer chinesischen Wertpapiergeschäfte verloren, darunter Chief Financial Officer Annie Qiu, Compliance-Chef Xu Yang und Chief Information Officer Larry Tung.

Die letzte Strategieüberprüfung der Bank im November beinhaltete einen starken «Pivot to APAC», was die Absicht signalisierte, vermögende Kunden auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und Singapur zu gewinnen.

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