Die Schweizer Bankensoftware-Schmiede weist fürs vergangene Geschäftsjahr einen Millionenverlust aus. Nun muss Crealogix die Kapitalisierung im Auge behalten.

Nachdem bereits im ersten Semester des Geschäftsjahres 2021/22 ein Verlust resultierte, hat sich das Minus bei Crealogix in der zweiten Jahreshälfte akzentuiert. Wie einer Meldung vom Dienstag zu entnehmen war, belief sich der Unternehmensverlust vor Goodwill-Abschreibungen im ganzen Geschäftsjahr auf 12,2 Millionen Franken. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 0,8 Millionen Franken verbucht.

Rückkehr zu Betriebsgewinn versprochen

Sondereffekte belasteten den Umsatz, was zusammen mit hohen Investitionen in die Produkte auf operativer Seite in einen Betriebsverlust (Ebitda) von 9,3 Millionen Franken mündete.

Kostensenkungen und der Abschluss von Investition sollen nun für eine rasche Rückkehr zu einem positiven Ebidta im Geschäftsjahr 2022/23 sorgen, stellte die Führung um CEO Oliver Weber in Aussicht. Wie sich zeigt, hat der Gewinneinbruch auch zu einer ungemütlichen Lage bei der Kapitalisierung geführt. So hiess am Dienstag weiter, die Eigenkapitalquote habe Ende Geschäftsjahr 22,6 Prozent betragen, gegenüber 38 Prozent noch im Vorjahr.

Grenze nach unten gerissen

Gemäss den Bedingungen einer emittierten Wandelanleihe darf Crealogix eine Eigenkapitalquote von 25 Prozent nicht unterschreiten, was nun aber zum Geschäftsjahresende namentlich aufgrund des kurzfristig stark gesunkenen Eurokurses zweitweilig der Fall war.

Um die Vertragsbedingungen der Anleihe nicht zu verletzen, musste die Führung zu Sofortmassnahmen greifen – dazu zählte der Verkauf der Mehrheit an der Firmentochter Learning Hub im vergangenen August, über den auch finews.ch berichtete. Mit den Massnahmen liess sich das Schiff aufrichten, doch das hat seinen Preis. Die Fortbildungs-Tochter Learning Hub steuerte bisher 10 Prozent zum Gesamtumsatz von Crealogix bei.

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