Der russische Bankenriese hat sich entscheiden, den Schweizer Ableger der Gazprombank zu schliessen. Verbleibende Geschäftsbeziehungen werden abgewickelt oder weiterverkauft.

Der Verwaltungsrat der Schweizer Gazprombank hat entschieden, die Geschäftstätigkeit im hiesigen Finanzmarkt einzustellen. Zu diesem Schluss ist das Aufsichtsgremium nach einer strategischen Überprüfung verschiedener Optionen hinsichtlich der künftigen Geschäftsaktivitäten der Bank gelangt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Der Entscheid erfolge in enger Absprache mit der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma, erklärte Ivan Dun, Verwaltungsratspräsident der Gazprombank Schweiz.

Bestehende, teilweise langjährige, Geschäftsbeziehungen – vornehmlich im Bereich der Exportfinanzierung – würden in den kommenden Monaten abgewickelt oder an externe Bankpartner übertragen.

Seit 1966 in der Schweiz

Mit der Einstellung der Geschäftsaktivitäten verliert der Schweizer Finanzplatz einen erfahrenen Anbieter von Bankdienstleistungen im Bereich der Exportfinanzierung, der bereits 1966 gegründet und seit 2009 als Gazprombank Schweiz firmierte. Das Institut hatte in der Rohstoffhandels- und Export-Finanzierung Richtung Osteuropa eine Sonderstellung am Schweizer Finanzplatz eingenommen.

Die Bank war im vergangenen März zusammen mit der russischen Sberbank aus der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) ausgeschlossen worden.

Anderes Schicksal für russische Sberbank

Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine hatte die Finma Anfang März auch Massnahmen gegen die Schweizer Niederlassung der russischen Sberbank angeordnet, um die Gläubiger zu schützen.

Im vergangenen Juli wurde die Muttergesellschaft Sberbank, die grösste russische Bank, auf die Sanktionsliste der EU gesetzt, nachdem sie aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen worden war. Im September wurde die Schweizer Sberbank nach der Zustimmung der Finanzaufsicht an ein Genfer Konglomerat verkauft.

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