Erst bescheinigen, dann erst prüfen: so lässt sich der Regelverstoss beschreiben, den Goldman Sachs im Zusammenhang mit ESG-Investments begangen hat. Für die US-Bank ist dies mehr peinlich als teuer geworden.

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hat eine Strafe in Höhe von 4 Millionen Dollar von der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) akzeptiert. Die Vermögensverwaltung des Instituts hatte Kunden über den Inhalt von Investments mit vermeintlicher Ausrichtung auf Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG), wie unter anderem die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Der Vergleich mit der SEC belegt, dass ESG-Zertifizierungen von Banken für ihre Produkte vermehrt auf den Prüfstand gestellt werden. In diesem Fall ging es um zwei Investmentfonds und eine Strategie für separat verwaltete Konten. Vor Februar 2020 füllten Mitarbeiter von Goldman Sachs ESG-Fragebögen zur Bewertung der in den Fonds enthaltenen Unternehmen aus. Dies geschah jedoch, nachdem die Wertpapiere bereits ausgewählt worden waren, wie die US-Aufsichtsbehörde urteilte.

Vorwürfe nicht anerkannt

Laut SEC hatte es Goldman Sachs es ausserdem versäumt, schriftliche Richtlinien und Prozesse festzulegen, die regeln, wie ESG-Faktoren im Rahmen des Anlageprozesses bewertet werden. «Die heutige Massnahme unterstreicht, dass Anlageberater Richtlinien und Verfahren für ihre Anlageprozesse, einschließlich ESG-Research, entwickeln und einhalten müssen», sagte Andrew Dean, Co-Leiter der SEC-Abteilung für die Aufsicht der Vermögensverwaltung.

Die US-Bank stimmte der Strafe zu, ohne die Vorwürfe der SEC anzuerkennen. Anfang Jahr hatte bereits die US-Konkurrentin BNY Mellon 1,5 Millionen Dollar gezahlt, weil ihr von der SEC vorgeworfen worden war, bei ESG-Kriterien falsche Angaben gemacht zu haben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.35%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.22%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.95%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.27%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel