Der ehemalige CS-Verwaltungsratspräsident musste zurücktreten, nachdem er gegen die Schweizer Quarantänevorschriften verstossen hatte. Nun hat die UBS den Firmenjet verkauft, mit dem der Portugiese reiste.

Die Grossbank UBS hat den Firmenjet der Credit Suisse (CS) verkauft, den der ehemalige Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório unter Umgehung der Covid-Regeln für verschiedene Reisen benutzte.

Die Dassault Falcon 7X wurde an eine deutsche Tochter der auf Flugzeugleasing spezialisierten französischen Grossbank Société Générale verkauft, wie aus Unterlagen hervorgeht, die der britischen Wirtschaftszeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) vorliegen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Ans Tennis-Finale in London

Insidern zufolge wurde der Verkauf von der CS-Führung bereits vor der Rettung durch die UBS in diesem Jahr geplant. Die UBS habe den Verkauf dann vorangetrieben, heisst es weiter.

Flugunterlagen zeigen unter anderem, dass Horta-Osório den Jet im Juli 2021 für einen Flug nach London nutzte, um am selben Tag das Tennis-Finale in Wimbledon und das Finale der Fussball-Europameisterschaft zu besuchen.

Untersuchungen der CS über Horta-Osórios häufige Nutzung des Firmenjets der Bank sowie Verstösse gegen die Covid-Reisebeschränkungen führten dann im Januar 2022 nach nur neun Monaten zu seinem Rücktritt als Verwaltungsratspräsident.

CS-Spitze verärgert

Auch bei einer weiteren vom CS-Verwaltungsrat untersuchten Reise, bei der Horta-Osório nur zehn Tage nach der London-Reise eine andere Führungskraft auf einem Flug von Singapur nach Zürich begleitete, sei der Businessjet zum Einsatz gekommen, heisst es weiter.

Horta-Osório schlug vor, den Jet zum Auftanken auf den Malediven zwischenzulanden, wo er ausstieg, um sich mit seiner Familie zu treffen, die dort gerade Urlaub machte.

Die Nutzung des Privatjets durch Horta-Osório habe zwar einige Verwaltungsratsmitglieder verärgert, ein interner Prüfbericht, welcher der Zeitung vorliege, komme jedoch zu dem Schluss, dass die Nutzung im Einklang mit der seines Vorgängers gestanden habe und alle zusätzlichen Kosten erstattet worden seien.

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