Vor wenigen Tagen ein ominöses Schreiben über Entlassungen, nun neue Chefs für das Prestige-Geschäft mit Fusionen und Übernahmen: Der Umbau der Investmentbank bei der UBS schreitet voran. Und die Ambitionen der Grossbank für das Business treten immer deutlicher zutage.

Die UBS hat Jeff Hinton zum globalen Co-Leiter für die Beratung von Firmen bei Fusionen und Übernahmen (M&A) innerhalb des Investmentbank-Bereichs Global Banking ernannt.

Wie das britische Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) aus einem bankinternen Schreiben zitierte, wird Hinton sich die Verantwortung über das prestigeträchtige und lukrative «Dealmaking» mit Nestor Paz-Galindo teilen.

Chef mit grossen Plänen

Beide rapportieren wiederum an ein Co-Spitze, nämlich an die Global-Banking-Chefs Javier Oficialdegui und Marco Valla, so der Bericht. Der neu ernannte Hinton wie auch Valla sind dabei von der britischen Grossbank Barclays zur UBS gestossen.

Oberster Chef der Investmentbank-Sparte ist dort Robert Karofsky.

Letzterer hat für das Business grosse Pläne, wie auch finews.ch berichtete. An der New Yorker Wallstreet etwa will er mit der UBS unter die sechs Top-Investmentbanken aufrücken.

Marco Valla plaudert aus dem Nähkästchen

Dies bestätigte nun der neue Co-Head Valla in einem von der Bank ausgerichteten Podcast-Gespräch. Die USA, sagte der in New York basierte Kadermann, machten bis zu 60 Prozent des weltweiten Investmentbank-Volumens aus.

Entsprechend baue seine Abteilung dort aus – laut Valla ist seit der Übernahme der Credit Suisse (CS) der Personalbestand im amerikanischen M&A-Geschäft der Bank um 65 Prozent angestiegen. Ebenfalls habe die UBS von der CS ein gewichtiges Kreditbuch übernommen.

Platz sechs in den USA, Nummer fünf in Europa

Der Fokus liege nun auf dem Geschäft mit den Privatmarkt-Firmen, auf dem Ausbau des M&A-Geschäfts sowie des Kapitalmarkt-Geschäfts im Aktienbereich (ECM). Dabei arbeiteten seine Teams eng mit der UBS-Vermögensverwaltung in Amerika zusammen, so der Dealmaker weiter.

Valla unterstrich auch die Ambitionen seines Chefs Karofsky: Platz sechs unter den Investmentbanken in den USA, sowie die Nummer fünf in Europa, Nahost und Afrika. In Asien will die UBS den dritten Rang verteidigen.

Neuerliche Entlassungswelle?

Dennoch: gleichzeitig baut das UBS-Investmebtbanking Personal und Risiken ab. Erst dieser Tage raunten Medienberichte von eine neuerlichen Entlassungswelle in der Sparte.

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