Die UBS hat die besten «Dealmaker» der kombinierten Bank zusammengetrommelt. Diese sollen sich um die wichtigsten Unternehmenskunden weltweit kümmern und direkt mit den Firmenchefs verhandeln.

Die neue Einheit namens «Executive Client Group» setzt sich aus nur neun Bankerinnen und Bankern weltweit zusammen und wird von Ros L'Esperance (Bild unten) geleitet. Dies berichtete das britische Finanzportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) unter Verweis auf ein UBS-internes Schreiben.

Wie zuvor unter Iqbal Khan

Laut dem Memorandum soll die Truppe «das strategische Engagement mit unseren wichtigsten Kunden auf C-Suite-Ebene fördern», also direkt mit dem Firmenchefs geschäften. Die Eliteeinheit untersteht direkt dem Chef des UBS-Investmentbanking, Rob Karofsky, der in der Branche auch schon mit dem klangvollen Spitznamen «Killer» bedacht wurde (dies wegen seiner Durchsetzungsfähigkeit als Trader).

Damit spiegelt die UBS-Investmentbank das Vorgehen im Kerngeschäft mit der Globalen Vermögensverwaltung (GWM), wo Spartenchef Iqbal Khan den bisherigen Asienchef der Credit Suisse (CS) Benjamin Cavalli im vergangenen Sommer mit der Betreuung der wichtigsten «Strategic Clients» betraute.

Cavalli hat ebenfalls ein handverlesenes Team von erfahrenen Private Bankern um sich geschart, wobei einzelne Personalien auch über die Grossbank hinaus zu reden gaben.

Lesperance 500

(Bild: UBS)

Vor allem UBS-Personal

Karofsky hat nun seinerseits neun Veteranen mit weitem Beziehungsnetz in ihren jeweiligen Sektoren versammelt; für Europa sind dies Ian Carnegie-Brown und Jason Hutchings, beide von der UBS. In Amerika wirken Vik Hebatpuria, der Credit-Suisse-Kader Gerry Lodge und Simon Smith. In Asien werden Catherine Cai, Fergus Horrobin und Janice Hu zur neuen Truppe wechseln.

Die Teamleiterin wurde für die anspruchsvolle Aufgabe von der Seitenlinie eingewechselt: L'Esperance war zuvor neben Javier Oficialdegui Co-Leiterin des Bereichs Global Banking (das «klassische» Firmenberatungs- und Kapitalmarkt-Geschäft der Investmentbank) gewesen. Sie trat aber Anfang des Jahres von dieser Funktion zurück, nachdem die UBS Marco Valla von der britischen Konkurrentin Barclays eingestellt hatte.

Damals wechselte die Managerin in die mehr zeremonielle Position eines Executive Vice Chair, eine Funktion, die sie weiter ausüben wird.

Spartenchef hegt Ausbaupläne

Obschon die «neue» UBS versprochen hat, dass die Risiken aus dem Investmentbanking auch nach der Integration der CS nicht mehr als 25 Prozent der risikogewichteten Aktiven in der Bilanz ausmachen werden, wälzt Karofsky gemäss dem internen Schreiben «ambitionierte strategische Pläne» für den Ausbau des Beratung- und Kapitalmarkt-Geschäfts.

Dazu sind auch Kräfte von der übernommenen Bank willkommen. Medienberichten zufolge sind im Zuge der Übernahme rund 200 hochrangige CS-Investmentbanker zur UBS gewechselt; der meisten Spitzenjobs gingen jedoch auch an Bisherige der UBS.

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