Der Konzernchef der BSI und Präsident des Verbands der Auslandbanken rechnet nicht mit allzu grossen Geldabflüssen im Tessin. Das Problem sei «atmosphärisch».

gisiDer Finanzplatz Tessin verwaltet rund 400 Milliarden Franken an Kundenvermögen. Ein Grossteil davon stammt von Kunden aus Italien. Der italienische Staat versucht aggressiv die Kundengelder wieder ins eigene Land zu schaffen. Die dritte Steueramnestie, mit einem Strafsatz von fünf Prozent auf Steuerschulden, soll dabei helfen.

Wie fest diese Amnestie den Finanzplatz Tessin wirklich trifft, ist schwer vorauszusagen. «Nach wie vor ist es schwierig, eine Prognose zu wagen. Es könnte sein, dass die Bedingungen der Amnestie noch attraktiver gestaltet werden, aber auch, dass die ganze Entwicklung aus politischen Gründen gestoppt wird», kommentiert Alfredo Gysi in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft».

Auf Spekulationen, dass über 100 Milliarden Franken an Kundengeldern abfliessen könnten, wollte Gysi sich nicht einlassen.

Das meiste Geld bleibt in der Schweiz

Doch auch wenn die Konditionen noch attraktiver gestaltet werden, rechnet Gysi nicht mit grossen Geldabflüssen. «Die Strafsteuer wird bezahlt, doch die Kunden können ihr Geld bei der Schweizer Bank lassen und ihre Privatsphäre wahren, denn das Geld muss nicht in der Steuererklärung in Italien deklariert werden.»

Viel bedenklicher als die Folgen der Steueramnestie beurteilt Gysi die verbalen Attacken von italienischen Politiker auf den Schweizer Finanzplatz. «Problematisch ist nicht so sehr die Amnestie selbst, sondern die Art und Weise, wie sich italienische Minister über den Finanzplatz Schweiz äussern – auf Steinbrück’schem Niveau, nur auf Italienisch.»

 

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