Seit der Finanzkrise habe sich das Asset Management grundlegend verändert, sagt Mirabaud-Teilhaber Lionel Aeschlimann im Interview mit finews.ch-TV. Man könne nicht mehr alles für alle machen.

Um einen Mehrwert zu erzielen, müsse man heute spezialisiert sein, erklärt Lionel Aeschlimann, Teilhaber der Genfer Privatbank Mirabaud und Chef von Mirabaud Asset Management, einem vor fünf Jahren gegründeten Tochterunternehmen. Dieses ist im Geschäft mit institutionellen Anlegern tätig und verwaltet mehr als 8 Milliarden Franken an Kundengeldern. «Man kann nicht mehr alles für alle machen», sagt der Finanzfachmann.

Seit der Finanzkrise habe sich die (Finanz-)Welt grundlegend verändert, auch im Asset Management, wo die Performance mittlerweile einen wesentlich höheren Stellenwert habe als früher.

Aber auch die Prozesse müssten neu gestaltet werden, um einen einwandfreien Service zu bieten. Eine grosse Veränderung stelle zudem die Transparenz dar, die heute vorherrsche. «Wir leben in einem Haus aus Glas», sagt Aeschlimann im Interview.

Das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten beunruhigt den CEO von Mirabaud Asset Management indessen kaum. «Jedes Jahr ist ausserordentlich, und dies seit zweitausend Jahren», sagt er mit einem Augenzwinkern. Mirabaud habe seit seiner Gründung 1819 mindestens 50 Wirtschafts- oder Finanzkrisen durchgestanden. «Darum wissen wir, dass Krisen zur Normalität gehören», sagt Aeschlimann.

Private-Equity-Fonds lanciert

Das anhaltende Tief- oder gar Negativzinsumfeld zwingt die Finanzbranche innovativ zu sein. Vor diesem Hintergrund lanciert Mirabaud Asset Management erstmals in seiner Geschichte einen Private-Equity-Fund, der in kleinere und mittlere, nicht-kotierte Unternehmen, vorwiegend in Europa (und der Schweiz) investiert, wie Aeschlimman gegenüber finews.ch-TV erklärt.

«Uns interessieren KMUs mit besonderem Know-how und exzellenten Produkten – vor allem Familienunternehmen, die seit Generationen bestehen und insofern sehr ähnlich sind zu unserer Bank», sagt Aeschlimann.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel