Die jüngsten Razzien in den deutschen UBS-Filialen zeigen klar: Die Steuerkonflikte der Schweizer Banken mit dem Ausland sind noch lange nicht zu Ende, sagt Frédéric Papp im Interview auf finews.ch-TV.

Die Schweizer Banken haben bereits enorme Bussen für ihre Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Ausland bezahlt. Und dennoch kommen sie offenbar nicht aus dem Problem heraus, wie sich diese Woche wieder zeigte.

Strafermittler durchsuchten mehrere Filialen der UBS in Deutschland, nachdem unlängst auch die Credit Suisse in Holland eine Razzia vergegenwärtigen musste. Mittlerweile geraten mit der Swiss Life auch Schweizer Versicherungen in die Mühle der Justiz. Für finews.ch-Redaktor Frédéric Papp ist damit klar: «Die Steuerkonflikte werden die Schweizer Banken noch einige Zeit beschäftigen», wie er in seiner Analyse für finews.ch-TV feststellt.

Gestohlene Kundendaten, die das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen im Jahr 2010 erworben habe, hätten mittlerweile ihren Weg zu anderen Behörden in den insgesamt 27 EU-Staaten gefunden. Dadurch drohe der Steuerkonflikt für die Schweizer Banken zum «Courant normal» zu werden.

Die langfristigen Konsequenzen der Razzien bei Schweizer Banken dürften nicht unterschätzt werden, so Papp weiter. Sie seien dem Image abträglich und schürten Unsicherheit bei Investoren. Zudem sei völlig unklar, mit welchen finanziellen Folgen die Banken noch zu rechnen hätten, wie der Fall der UBS in Frankreich zeige.

 

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