Die digitale Identifizierung ist Voraussetzung für viele Fintech-Angebote. Jetzt hat die Finanzmarktaufsicht dort eine viel kritisierte Hürde aus dem Weg geräumt.

Vor knapp zwei Jahren war es eine von der Schweizer Fintech-Szene bejubelte Pioniertat: Innert kürzester Frist hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) damals ein Regelwerk zur Video- und Online-Identifizierung bei Finanz-Dienstleistungen erarbeitet und an den Start gebracht.

Vom sogenannten «digital onboarding» wird seit März 2016 rege Gebrauch gemacht – die UBS, die Credit Suisse, die Valiant und diverse andere Institute lancierten die Kontoeröffnung mittels Video-Identifikation.

Auf die Schweiz beschränkt

Ein wichtiger Kritikpunkt am Finma-Rundschreiben hat sich allerdings gehalten: Aus Furcht vor Missbrauch forderte die Behörde, dass die digital beglaubigten Geschäfte immer von einer Bank in der Schweiz aus erfolgen müssen. Damit blieb die innovative Regulierung faktisch auf die Schweiz beschränkt.

«Die ausschliessliche Beschränkung auf Schweizer Finanzdienstleister wird die Nützlichkeit dieser Initiative leider deutlich reduzieren», warnte André Duka, der Gründer und Co-Chef der Genfer Online-Bank Dukascopy, schon bei der Vernehmlassung zum Finma-Regelwerk.

Geldwäscherei-Bestimmungen einhalten

Nun reisst die Aufsicht diese Hürde ein. Wie die Finma am Dienstag mitteilte, ist unter bestimmten Voraussetzungen nun eine Überweisung von einer Bank aus einem anderen Staat zulässig, falls dieser der Task-Force zur Geldwäscherei-Bekämpfung (FATF) angehört.

Damit überschreitet die digitale Identifikation nach Schweizer Anforderungen nun Grenzen – ein nicht zu unterschätzender Schritt für den grössten Offshore-Finanzplatz der Welt.

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