Das renommierte französische Fondshaus kommt vom Regen in die Traufe. Die Anleger sind unzufrieden – und nun besteht ein Verdacht auf Steuerbetrug. Die Probleme dürften auch eine Schweizer Grossbank ärgern.

Das französische Asset-Management-Unternehmen Carmignac Gestion ist bei der Steueroptimierung scheinbar zu weit gegangen, wie die Zeitung «Le Monde» schrieb. Die Vergütung von Führungspersonen des Unternehmens mithilfe von Dividenden hat eine Untersuchung der Pariser Staatsanwaltschaft wegen Steuerbetrug und Hehlerei ausgelöst.

Carmignac sagte dazu, die Sache liege in der Vergangenheit und es bestünden keine Risiken mehr. Ausserdem betreffe die Untersuchung das Unternehmen und in keiner Weise die Fonds oder die Kunden.

Ungünstiger Zeitpunkt

Unabhängig davon, als wie sich die Vorwürfe herausstellen, kommen sie für Carmignac zum ungünstigen Zeitpunkt. Die Performance der wichtigsten Fonds war jüngst enttäuschend, wie Patron Edouard Carmignac selbst zugeben musste. 

Nach wiederholten Fehlinvestitionen zogen die Anleger Milliarden von Euro ab. Im Vergleich zur Konkurrenz liess die Performance in den letzten Jahren zu wünschen übrig. Wie im französischen Kultfilm «A bout de souffle» von Jean-Luc Godard scheint das renommierte Fondshaus ausser Atem zu sein.

Kooperation mit Credit Suisse

Der Glanzverlust des Unternehmens, das lange von geschickten Wetten während der Finanzkrise profitierte, dürfte auch bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse für Ärger sorgen. Erst diesen Frühling kündigten die beiden Unternehmen eine Zusammenarbeit an, wie auch finews.ch berichtete.

Die Unternehmen präsentierten damals einen gemeinsam aufgesetzten Fonds. Das Aushängeschild der Kooperation war Maxime Carmignac, die Tochter des Gründers. Ausserdem öffnete die Bank den Franzosen ihr Vertriebsnetz.

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