Die Pandemie hat dem Markenwert zahlreicher Schweizer Firmen schwer zugesetzt. Das gilt jedoch nicht für Banken und Versicherer.

Rund 15 Milliarden Franken: Das ist der Schaden, den die Coronakrise dieses Jahr beim Markenwert der 50 wertvollsten Brands der Schweizer Privatwirtschaft anrichten könnte. So lauten jedenfalls die Prognosen der Londoner Markenspezialisten von Brand Finance.

Vielfach decken sich die Verluste an immeatriellen Werten mit dem Einbruch im operativen Geschäft. Schwere Kratzer im Image erlitten laut dem am Donnerstag publizierten Ranking der Elektrotechnik-Konzern ABB, der Agrochemie-Multi Syngenta und natürlich die nationale Airline Swiss.

UBS und Zurich auf dem Podest

Zu den überraschenden Gewinnern zählen hingegen bekannte Finanz-Brands. So legte der Markenwert von Julius Bär – trotz Sanktionen wegen Mängeln in der Geldwäscherei-Bekämpfung – zum Vorjahr um 48,7 Prozent zu. Die Marken von Swiss Re und Swiss Life gewannen ein Drittel und ein Fünftel an Wert. An Markenwert verloren hat unter den bekannten Branchennamen allein die Grossbank Credit Suisse (CS).

Derweil belegen die Rivalin UBS und der grösste Schweizer Versicherer Zurich nach dem Nahrungsmittel-Konzern Nestlé den zweiten und dritten Platz unter den wertvollsten Schweizer Marken (siehe Grafik unten).

Banken sorgten für Abfederung

Was im Detail hinter den Avancen steckt, geht aus der Studie nicht hervor. Die Interventionen von Bund, Nationalbank und Aufsicht sorgten jedoch in der Schweiz dafür, dass sich die Gesundheitskrise nicht zur Finanzkrise auswachsen konnte.

Noch mehr: Indem die Banken zum Katalysator der 40-Milliarden-Franken-schweren Notkredite des Bundes avancierten, haben sie einiges zur Abfederung der Pandemie-Folgen beitragen können.

Brand Tab 500.jpg

Doch noch Kratzer im Image?

Die Banken als Helfer in der Not – aus der Image-Perspektive präsentierte sich die Pandemie als grosse Chance insbesondere für die Banken, deren Ruf infolge von Finanzkrise und Steuerstreit schweren Schaden nahm. Zudem zeugen die Neugeld-Flüsse aus dem Ausland davon, dass der hiesige Finanzplatz weiter als Hort der Sicherheit gilt.

Diese Gelegenheit ist zu packen, glaubt man den Prognosen von Brand Finance: Den Markenanalysten zufolge könnte die Coronakrise den Finanzsektor weltweit noch schwer treffen. Wertverluste um die 20 Prozent für Bank- und Versicherungsmarken, so Brand Finance, wären die Folge.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.74%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
pixel