Auch in der Pandemie wird die Kluft zwischen Arm und Reich grösser. Die neuesten Zahlen der Fed zeigen wie ungleich der Besitz in den USA verteilt ist. Würde ein demokratischer Präsident daran etwas ändern?

Neu ist es ja nicht, aber in einem grossen wirtschaftlichen Einbruch stimmen die Zahlen vielleicht ein wenig nachdenklicher als auch schon: Ganz wenige Menschen besitzen extrem viel Geld und andere Güter, während sich die grosse Mehrheit um den Rest balgen muss, wie eine Aufstellung der amerikanischen Zentralbank zeigt.

Man könnte meinen, dass die Federal Reserve Bank in die Schlussphase des Wahlkampfes eingreifen möchte. Die Pandemie hat nicht nur in den USA, aber eben besonders dort zu Massenarbeitslosigkeit geführt und als Konsequenz daraus die Armut verstärkt. Zeit also, sich um Solidarität und Ausgleich zu sorgen – könnte man meinen.

Aktien und Firmenbesitz

Nun, davon scheinen die USA sehr weit entfernt zu sein. Die Fed zeigt quartalsweise die Vermögenswerte für vier Gruppen auf: Top 1 Prozent, 90-99 Prozent, 50-90 Prozent und die Gruppe bis 50 Prozent (siehe Tabelle). Dabei fällt die Verteilung der Güter auf die jeweiligen Gruppen auf. So besass im zweiten Quartaldas oberste Prozent der Bevölkerung mehr Aktien und Fondsanteile als die anderen 99 Prozent zusammen, und auch ihr Besitz an privaten Firmenanteilen überstieg denjenigen von allen anderen zusammen.

 Assets by wealth percentile group 800

(Quelle: Federal Reserve Bank)

In beiden Kategorien haben die reichsten Amerikaner in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich zu den anderen 99 Prozent massiv zugelegt – die Kluft hat sich erweitert. Sowohl 2010, 2000 als auch 1990 hatten die anderen 99 Prozent noch mehr Aktien und Fondsanteile sowie private Firmen im Besitz als die Top-1 Prozent.

Überproportionales Vermögenswachstum der Reichen

Aber auch die Reichen in der nächstfolgenden Kategorie (90 bis 99 Prozent) machen weiter an Boden gut gegenüber den restlichen Amerikanern. Während sich über die vergangenen zehn Jahre ihr Aktien- und Fondsbesitz fast verdreifacht hat, legten die zwei nächstfolgenden Kategorien um etwas mehr als das Doppelte (50 bis 90 Prozent) respektive genau das Doppelte zu.

Ob eine demokratische Regierung diesen Trend bei einer Wahl von Joe Biden stoppen würde, bleibt vorderhand offen. Die Anzeichen dafür stehen allerdings schlecht, denn die beschriebene Entwicklung betrifft auch Phasen von demokratischen Regierungen und den Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama.  

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