Die internationale Beratungsfirma Capco kauft hierzulande eine Konkurrentin, die sich im Banking einen Namen gemacht hat. Ein weiteres Zeichen, dass auch diese Branche in Bewegung ist.

Finanzkonzerne ohne Berater: das ist heute undenkbar, und nicht wenige Ehemalige sitzen an der Spitze von Banken und Versicherern. So wurde vor wenigen Tagen die frühere McKinsey-Angestellte Sabine Keller-Busse zur Schweiz-Chefin der Grossbank UBS befördert.

Während die Beratungsfirmen der Finanzbranche bezüglich digitale Transformation und Strukturwandel auf die Sprünge helfen, gelten diese Trends fürs Berater-Business genauso. Wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen war, übernimmt die in Grossbritannien beheimatete internationale Beratungsfirma Capco die Badener Digitalisierungs-Spezialistin Andrion.

Team bleibt an Bord

Wie es weiter hiess, verspricht sich Capco mit dem Kauf eine Erweiterung des eigenen Angebots in Bezug auf Digitalisierung und Technologie. Aniello Bove, CEO und Managing Partner, Martin ZimmermannRoberto Zimmermann, beides Managing Partner, das Führungsteam von Andrion sowie alle Mitarbeiter werden das Capco-Team in der Schweiz ergänzen. Die finanziellen Details der Transaktion bleiben geheim.

Andrion hat sich im hiesigen Finanzwesen als Beraterin von Banken und Fintechs einen Namen gemacht. Wie auch finews.ch berichtete, stiess diesen Dezember mit Roberto Zimmermann ein hochrangiger ehemaliger UBS-Banker zum Unternehmen. Andrion-Chef Bove ist selber ein Alumni der grössten Schweizer Bank.

Schere öffnet sich

Der von der Coronakrise ausgelöste Digitalisierungsschub lässt Fintech-Knowhow und Kontakte zur hiesigen Finanzindustrie für die grossen Beratungsfirmen wohl als noch begehrenswerter erscheinen. Und während Banken und Versicherer sich an Fintechs beteiligen, um an deren Technologie und Geschäftsmodelle zu kommen, verstärken sich Berater mit Tech- und Strategie-Wissen.

Ein früher und prominenter Deal in die Richtung war die Übernahme der auch in der Schweiz tätigen Strategieberaterin Booz & Company durch das «Big Four»-Unternehmen Pricewaterhouse Coopers (PWC) im Jahr 2014. Auch im Beratungswesen zeichnet sich seither eine Schere zwischen potenten Grossfirmen und kleinen Nischenplayern ab.

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