In der Schweizer Fintech-Branche kommt es zu einem namhaften Zusammenschluss. Etops von Pius Stucki übernimmt Evolute. Es soll nun ein Wealth-Management-Ökosystem entstehen.

Etops, ein auf Vermögensverwalter spezialisierter Service- und Software-Dienstleister, übernimmt Evolute, einen Anbieter von Portfoliomanagmentsystemen. Etops übernehme sämtlich Evolute-Aktien und integriere das Fintech anschliessend vollständig, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Pius Stucki 2019 1

Der Schritt vereine Stärken und diene dem Aufbau einen offenen Ökosystems im Bereich Wealth Management, hiess es weiter. Etops-Gründer und CEO Pius Stucki (Bild oben) sagte gemäss Mitteilung, ein solches Ökosystem, das alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Partner intelligent miteinander verknüpfe, «verspricht Effizienzgewinne, schafft nachhaltige Wettbewerbsvorteile und steigert damit das Umsatzpotenzial».

Evolute-CEO Reinle bleibt an Bord

Zusammen werden die Unternehmen über 85 Mitarbeitende in den Schweiz, in der Slowakei und in der Ukraine beschäftigen. Evolute-CEO Myriam Reinle (Bild unten) werde die Integration leiten und anschliessend bei Etops die Leitung von Marketing, Sales und Business Development übernehmen.

Die Übernahme erfolgt wenige Wochen, nachdem Evolute eine Strategieänderung vollzogen und einen Marktplatz für Finanzprodukte und -dienstleistungen in Betrieb genommen hat. Evolutes Kerngeschäft war bislang Software für Portfoliomanagementsysteme für unabhängige Vermögensverwalter gewesen. Dieser Markt ist allerdings heiss umkämpft und margenschwach.

Beide zahlten Lehrgeld

Im Jahr 2018 musste Evolute die ein Jahr zuvor erfolgte Übernahme von Swiss Comply, einem Compliance-Beratungsunternehmen, wieder abwickeln. Die Idee hatte nicht funktioniert und Evolute drohte finanziell auszubluten. Das Fintech ist mehrheitlich in Besitz von Michael Hartweg, der zu den Gründungspartnern von Leonteq gehört hatte.

Myriam Reinle

Auch Stucki musste mit Etops Lehrgeld zahlen. Er kaufte 2019 Etops aus dem Fintech-Unternehmen Nectar heraus. Stucki, ein Wirtschaftsinformatiker, wollte damals nicht mehr auf Portfolio- und Investmentmanagement setzen, ein Gebiet, das Nectar mit Technologien der Künstlichen Intelligenz erobern wollte. Um die grossen Pläne von Nectar-Chef Michael Appenzeller ist es allerdings seit geraumer Zeit ruhig geworden.

 

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