Aus Sicht der USA ist die Schweiz eine Währungsmanipulatorin. Darüber kann man doch reden, findet Nationalbank-Präsident Thomas Jordan.

Seit vergangenem Dezember sitzt die Schweizer erneut auf der Anklagebank der Amerikaner. Diesmal wegen angeblicher Währungsmanipulationen, wie auch finews.ch berichtete. Das Land wird damit vom amerikanischen Finanzamt in einer Reihe mit Staaten wie Vietnam, Taiwan und Thailand genannt, weil die Schweizerischen Nationalbank (SNB) trotz hohem Leistungs- und Handelsbilanz-Überschuss am Devisenmarkt interveniert.

SNP-Präsident Thomas Jordan konterte die Vorhaltungen aus Übersee jeweils mit dem Argument, dass die Schweiz eben nicht die Währung manipuliert, um sich einen ungerechtfertigten Vorteil zu verschaffen, sondern weil sie den Franken als strukturell über- oder mindestens als hoch bewertet beurteilt.

Neuanfang unter Joe Biden

Diesen Standpunkt wiederholte Jordan nun im TV-Format «Eco» des Schweizer Fernsehens. Im Moment seien die Devisenmarkt-Interventionen sehr wichtig, weil die SNB infolge der Pandemie grossen Druck auf den Franken beobachtet habe. Und: «Die Bezeichnung als Währungsmanipulator durch die Amerikaner wird keinen Einfluss auf unsere Geldpolitik haben.» Dennoch will Jordan nun mit den Amerikanern das Gespräch suchen. Genauer: mit der Amerikanerin Janet Yellen (Bild unten).

Yellen 500

(Bild: Wikimedia Commons)

Die einstige Präsidentin der US-Notenbank Fed ist gleichsam eine Exkollegin von Jordan und neue Finanzministerin unter US-Präsident Joe Biden. Das Währungsmanipulator-Etikett vergab noch die Regierung von Donald Trump. «Diese Gespräche wird es geben», erklärte Jordan nun – auf technischem Niveau wie auf politischem Niveau.

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