In keinem anderen Land in Kontinentaleuropa wurden für das vergangene Jahr mehr Dividenden ausbezahlt als in der Schweiz, wie eine Studie zeigt. Das ist zu einem wesentlichen Teil der Finanzbranche zu verdanken. 

In der Schweiz wurden fürs vergangene Jahr Dividenden in einem Gesamtwert von 42 Milliarden Dollar (im Vorjahr: 39,3 Milliarden Dollar) ausgeschüttet, umgerechnet knapp 40 Milliarden Franken. Dies war dem neusten Global Dividend Index der Fondsfirma Janus Henderson zu entnehmen. Das ist mehr als doppelt so viel wie, 2009 an Dividenden ausbezahlt wurden.

Trotz Corona-Pandemie hielt sich die Schweizer Wirtschaft 2020 sehr gut, denn – abgesehen von Grossbritannien – wurden in (Kontinental-) Europa nirgendwo mehr Dividenden ausbezahlt als in der Schweiz. Die grösste negative Auswirkung hatte eine starke Kürzung der Dividende bei Richemont; während die meisten Schweizer Unternehmen ihre Dividenden konstant hielten oder sie sogar noch steigerten, wie aus den Unterlagen weiter hervorgeht.

Banken entscheidend

«Die Auswirkungen der Krise waren in einigen Ländern und Sektoren extrem, aber ein globaler Ansatz bei der Anlage von Erträgen bedeutete, dass die Vorteile der Diversifizierung dazu beitrugen, einige dieser Auswirkungen zu mildern», so Fedor Plambeck, Director of Sales Schweiz bei Janus Henderson.

«Entscheidend war, dass die Banken der Welt, die in der Regel den grössten Teil der weltweiten Dividenden zahlen, meist mit gesunden Bilanzen in die Krise gingen. Die Dividendenausschüttungen der Banken mögen in einigen Teilen der Welt von den Aufsichtsbehörden eingeschränkt worden sein, aber das Bankensystem hat weiterhin funktioniert, gestützt durch eine solide Kapitalausstattung, die für das reibungslose Funktionieren von Volkswirtschaften unerlässlich ist», betonte Plambeck weiter.

In der Schweiz mahnte der Regulator die Banken zwar ausdrücklich zur Vorsicht bei den Dividendenzahlungen; untersagt wurden die Ausschüttungen jedoch nicht, im Gegensatz etwa zum europäischen Ausland.

Grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg

In der schwersten globalen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg sanken 2020 die Ausschüttungen weltweit um 12,2 Prozent auf 1,26 Billionen Dollar. Jedes achte Unternehmen strich seine Ausschüttung ganz und jedes fünfte kürzte sie, doch zwei Drittel der Unternehmen erhöhten sie oder hielten sie konstant.

In Nordamerika waren die Dividenden sehr stabil und stiegen auf einen neuen Rekordwert. China, Hongkong und die Schweiz gehören neben Kanada zu den Ländern mit der besten Performance, wie aus den Daten weiter hervorgeht.

Moderater Anstieg erwartet

Die Regionen in der Welt, die sich 2020 als stabil erwiesen, dürften diese Performance 2021 wiederholen, schätzen die Autoren der Studie. Ein langsames Abklingen der Pandemie und die durch das erste Quartal 2021 verursachte Verzögerung deuten im schlechtesten Fall auf einen Rückgang der Ausschüttungen im gesamten Jahr um 2 Prozent auf Gesamtbasis hin.

Im günstigsten Fall erwarten die Experten von Janus Henderson zum jetzigen Zeitpunkt ein Gesamtwachstum von 5 Prozent auf insgesamt 1,32 Billionen Dollar.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel