Nachdem der Markt für Firmenübernahmen im vergangenen Jahr durch Corona ausgebremst wurde, setzt nun mit Macht ein Nachholeffekt ein. Von der wieder kräftig anspringenden M&A-Aktivität dürften auch die Banken profitieren.

Günstige Finanzierungen und das wiedergewonnene Vertrauen in die allgemeinen Wirtschaftsaussichten haben bei den Firmen den Appetit für Zukäufe wachsen lassen. Das belegen die jüngsten Zahlen von Deloitte zu den M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU im ersten Halbjahr 2021.

Insgesamt registrierten die Wirtschaftsberater 117 Transaktionen, im Vergleich zu 72 in den ersten sechs Monaten 2020. Das entspricht einem Anstieg um knapp 63 Prozent. Man habe die höchsten Werte seit Beginn der Erhebung im Jahr 2013 registriert, schreiben die Autoren am Mittwoch weiter.

Boom bei Deals über die Grenze

Getrieben wurde die höhere Aktivität vor allem durch grenzüberschreitende Transaktionen, wie es weiter heisst. Die Akquisitionen von Schweizer KMU durch ausländische Unternehmen stiegen um 88 Prozent und die Akquisitionen durch Schweizer KMU im Ausland verdoppelten sich. Der Anteil der grenzüberschreitenden Aktivitäten betrug damit knapp 68 Prozent der Transaktionen. Bei den inländischen Fusionen und Übernahmen war das Wachstum mit 23 Prozent weniger signifikant.

Europa und insbesondere Deutschland waren bei den Transaktionen dabei sowohl als Investoren als auch als Ziele für Schweizer Unternehmen die bedeutendsten Märkte. Erst dahinter folgen mit Abstand Nordamerika und Asien.

Schweiz zieht Käufer an

«Nach einem Rückgang der ausländischen Investitionen im Jahr 2020 ist es beruhigend zu sehen, dass die Schweiz wieder mehr externe Käufer anzieht», erklärt Stephan Brücher, Partner für Corporate Finance Advisory bei Deloitte Schweiz. Die Experten erwarten, dass die Aktivität auch in der zweiten Jahreshälfte 2021 weiterhin dynamisch bleibt.

M&A zählt zu einem wichtigen Standbein der Einnahmen im Firmenkundengeschäft der Banken. Dabei fallen Gebühren für die Beratung, Finanzierung und schlussendlich die Abwicklung der Transaktionen an.

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