Die Corona-Pandemie hat das Arbeitsumfeld radikal verändert. Damit kommen nicht alle Unternehmen klar. Eine Studie über die Prioritäten der Mitarbeitenden zeigt, dass viele Personalabteilungen erheblichen Fehleinschätzungen unterliegen.

Jobsicherheit und Flexibilität haben Priorität. So lautet das Fazit einer Studie zu den veränderten Prioritäten in der Arbeitswelt durch Corona. Doch von den Unternehmen werden die Prioritäten der Berufstätigen nicht immer richtig eingeschätzt, heisst es in einem Report der Beratungsfirma «New Work» in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact.

Neben Jobsicherheit und einem angemessenen Gehalt habe das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten, einer ausgewogenen Work-Life-Balance und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei den Arbeitnehmenden stark an Relevanz gewonnen.

Unternehmen unterschätzen Lohn, Sicherheit und Klima

Aber: Die Unternehmen würden tendenziell unterschätzen, wie wichtig Lohn, Jobsicherheit und Arbeitsatmosphäre für ihre Attraktivität als Arbeitgeber tatsächlich seien. Diese Kriterien werden von den Berufstätigen höher gewertet, als von den befragten Personalfachleuten.

Überschätzt wird in den HR-Abteilungen dagegen, wie wichtig ein guter Ruf des Unternehmens sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance für die Stellensuchenden sind.

Lage richtig bewerten

«Was ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht, wird von Mitarbeitenden und HR-Fachleuten nicht immer gleich bewertet», sagt New-Work-Schweiz-Geschäftsführer Robert Bertschinger. Firmen, die sich solcher Differenzen bewusst würden, könnten gezielt Massnahmen einleiten, um ihre Attraktivität gegenüber Kandidatinnen und Kandidaten zu steigern und sich so auf dem Arbeitsmarkt Vorteile verschaffen.

Zum K.o.-Kriterium für die Stellensuche habe sich das Bedürfnis nach flexiblem Arbeiten entwickelt: 45 Prozent der Befragten gaben an, dass ein Job ohne flexible Arbeitszeiten für sie nicht in Frage komme, selbst wenn die übrigen Faktoren stimmen würden.

Das ist offenbar auch bei den Personalverantwortlichen angekommen: 81 Prozent von ihnen glauben, dass es Unternehmen ohne flexible Arbeitszeiten in Zukunft schwer haben werden, Mitarbeitende für sich zu gewinnen.

Weniger nervös

Als wichtig werden zudem eine transparente Unternehmenskultur genannt sowie eine offene Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden, Fairness und ein toleranter Umgang miteinander. Bei den HR-Professionals würden Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie Familienfreundlichkeit höher eingestuft als bei den Mitarbeitenden.

Auch die Personalsuche und der Bewerbungsprozess haben sich mit Video-Calls und -Interviews verändert. Dabei liege der Fokus stärker auf den fachlichen Kompetenzen als bei persönlichen Treffen, findet eine Mehrheit. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) sagt, dass sie bei einem digitalen Interview weniger nervös sind.


  • Bei der Umfrage wurden den Angaben zufolge 313 Arbeitnehmende und 105 HR-Profis in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
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