Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat in ihrem Risikomonitor 2021 sechs für die Finanzbranche bedeutende Risiken identifiziert. Daraus leitet sie ihren Aufsichtsfokus ab. Ein Risiko hat markant zugenommen. 

Wie in den Vorjahren hat die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) in ihrem Bericht sechs Hauptrisiken erkoren:

  • das anhaltende Niedrigzinsumfeld
  • eine mögliche Korrektur am Immobilien- und Hypothekarmarkt
  • Ausfälle oder Korrekturen bei Unternehmenskrediten und -anleihen im Ausland
  • Cyberangriffe
  • die Geldwäschereibekämpfung
  • der erschwerte grenzüberschreitender Marktzugang

Mit Ausnahme des Immobilien- und Hypothekarmarkts beurteilt die Finma die erwähnten Risiken gegenüber dem Vorjahr als gleichbedeutend. Im Immobilien- und Hypothekarmarkt sieht die Behörde jedoch erhöhte Risiken.

Teilmarkt mit Überhitzungstendenzen

Der Immobilienmarkt habe sich unter anderem dank staatlicher Hilfspakete und geldpolitischer Interventionen in der Corona-Pandemie als widerstandsfähig erwiesen. Das Hypothekarvolumen sogar unvermindert weitergewachsen.

Doch der Teilmarkt der Rendite-Wohnliegenschaften zeige Überhitzungstendenzen, nachdem sich die Anleger- und Nutzermärkte sich in den vergangenen Jahren auseinander bewegt hätten, schreibt die Behörde weiter.

Entkopplung der Immobilienpreise

«Im Eigenheimmarkt hat das Preiswachstum weiter an Dynamik zugelegt und die Immobilienpreise entkoppeln sich zunehmend von der Entwicklung sowohl der Einkommen als auch der Konsumentenpreise», heisst es in dem Risikomonitor 2021.

«Der Immobilien- und Hypothekarmarkt ist seit Jahren ein Kernthema der Aufsichtstätigkeit. Die Entwicklung des Marktes und die Kreditportfolien für Renditeobjekte bleiben daher klar im Fokus», sagt Jan Blöchliger, Leiter der Bankenaufsicht bei der Finma.

Auch Klimarisiken im Fokus

Die Finma wird daher im Rahmen ihres Mandats auch ihre Analyse- und Aufsichtsinstrumente (Datenerhebungen, Stresstests) in diesem Bereich weiterentwickeln, war am Donnerstag weiter zu erfahren.

Der Risikomonitor 2021 hat zudem die Klimarisiken für den Finanzsektor als längerfristigen Trend identifiziert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Analyse der ersten Offenlegungen zu Klimarisiken auf Basis der in Finma-Rundschreiben konkretisierten Anforderungen.

Schutz vor Täuschungen

Im Bereich des Anlegerschutzes setzt sich die Finma mit dem Risiko von Greenwashing beim Vertrieb von Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen auseinander. Um Täuschungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsversprechen zu vermeiden und vorzubeugen, müssen unter anderem Schweizer Fonds namentlich eine ausreichende Transparenz sicherstellen.

Aufgrund der erzielten Fortschritte der Beaufsichtigten, stuft die Finma das letztjährige Hauptrisiko des ungeordneten Wegfalls der Libor-Referenzzinssätze herab. Es figuriert nicht mehr auf der Liste der Hauptrisiken.

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