Der Internet-Gigant Meta verkauft das umstrittene Projekt einer Welt-Digitalwährung. Was Diem in Bewegung gebracht hat, ist aber kaum mehr aufzuhalten.

Die Digitalwährung hiess am Ende anders, und deren Vordenkerin auch. Aus dem im Juni 2019 hoffnungsvoll und unter Einbezug mächtiger Konzerne gestarteten Digitalgeld Libra wurde Diem, und die Initiatorin Facebook nennt sich inzwischen Meta. Der Internet-Gigant trennt sich nun für relativ wenig Geld definitiv vom kontroversen Vorhaben.

Die kalifornische Bank Silvergate, die bereits mit Diem kooperierte, hat das Projekt nun für 182 Millionen Dollar erworben.

Im Sperrfeuer der Regulatoren

Die unter viel Aufsehen gestartete Privatwährung mit Genfer Zentrale war unmittelbar nach der Lancierung ins Sperrfeuer der Regulatoren und Zentralbanken geraten. Konsortium-Mitglieder und Kader sprangen ab. Die Libra-Macher mussten ihren ursprünglichen Plan einer digitalen Weltwährung mehrmals umformulieren.

Ende 2020 erfolgte noch die Umbenennung auf Diem und der Versuch, die Devise als an den Dollar gebundenen Stapel-Coin einzusetzen. Im Mai 2021 zog Diem dann ihre bereits eingegebene Lizenzanfrage in der Schweiz zurück und fokussierte neu auf die USA. Auch dort sind die verbliebenen Macher nicht durchgedrungen.

SNB mit erfolgreichen Tests

Die Saat von Libra ist allerdings gesät, auch in der Schweiz. Die Notenbanken stemmten sich nämlich nicht nur argumentativ gegen die Facebook-Währung, sondern entwickelten selber Konter-Coins. Hierzulande hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) diverse Tests mit Token erfolgreich durchgeführt, die als Grundlage von digitalem Zentralbank-Geld (CBDC) dienen können.

Das Renommee, dass der «Krypta-Nation» Schweiz seinerzeit durch den Zuzug der Libra-Stiftung zufiel, hallt ebenfalls nach.

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