Der Bundesrat verschärft die Sanktionen im Handel und mit Diensten rund um Gold aus Russland. Eine Lieferung des gelben Metalls in die Schweiz hat jüngst zu Reden gegeben.

In einer weiteren Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine übernimmt die Schweiz zusätzliche Sanktionsvorgaben von der EU; dies teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. Wie die Landesregierung erklärte, handelt es sich dabei in erster Linie um das neueste Regime im Bereich von Gold und Golderzeugnissen.

Bestand bereits das Verbot, Gold und Golderzeugnisse aus Russland zu kaufen, einzuführen oder zu transportieren, sind hierzulande neu Dienstleistungen im Zusammenhang mit diesen Gütern ebenfalls verboten. Die Massnahmen treten am heutigen 3. August um 18 Uhr inkraft. Auf Unionsgebiet gelten sie bereits seit dem 21 Juli.

Wichtige Drehscheibe

Die Schweiz ist im internationalen Goldhandel eine wichtige Drehschreibe; die hiesigen Goldraffinerien sind für einen Grossteil der weltweiten Goldverarbeitung verantwortlich.

Vergangenen Juni sorgten Angaben der eidgenössischen Zollverwaltung für Aufruhr, denen zufolge im Mai mehr als drei Tonnen Gold aus dem Ursprungsland Russland von Grossbritannien aus in die Schweiz eingeführt worden waren. In einer ersten Reaktion bestritten die vier grossen Goldschmelzen der Schweiz, das Edelmetall angenommen zu haben.

Neue Sanktionen gegen Sberbank

Gemäss der Weisung des Branchenverbands London Bullion Market Association (LBMA) dürfen russische Raffinerien aber weiterhin Gold und Silber handeln, das vor dem 7. März 2022 produziert wurde. Mit den neuen Regelungen werden solche Geschäfte nun auch für Schweizer Akteure wohl nochmals heikler.

Ebenfalls schliesst sich die Schweiz verschärften Sanktionen gegen die russische Sberbank an. Die geltenden Massnahmen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) bei der Schweizer Tochter Sberbank (Switzerland) sind dieser Tag auf Anfang September verlängert worden.