Die Genfer Finanzplatz-Stiftung hat den CEO von Julius Bär in ihr Aufsichtsgremium aufgenommen. Dies, während Philipp Rickenbacher wegen des Signa-Debakels mit der Privatbank durch eine höchst unangenehme Phase geht.

Geneva Financial Center (GFC) hat Philipp Rickenbacher und Frédéric Berney per 1. Dezember zu Stiftungsräten ernannt. Dies geht aus einer Mitteilung der Branchenorganisation vom Montag hervor.

Verantwortlichkeiten geben zu reden

Rickenbacher ist Chef der Zürcher Privatbank Julius Bär und wird ausserdem die Vereinigung Schweizerischer Assetmanagement- und Vermögensverwaltungsbanken (VAV/ABG) im Gremium vertreten. Er ersetzt François Pauly, der vergangenen März als Chef der Genfer Privatbank Edmond de Rothschild zurückgetreten ist. Pauly verlässt nun auch den Stiftungsrat von GFC, ebenso wie André Tinguely, der von Berney, einem Prüfexperten der Firma Berney Associés, abgelöst wird.

Die Ernennung in Genf stärkt Rickenbacher in einer schwierigen Phase den Rücken. Julius Bär hat dieser Tage in Zusammenhang mit einem über 600 Millionen Franken schweren Kredit an ein «europäisches Konglomerat» Rückstellungen vornehmen müssen. Am Markt gilt es als ausgemacht, dass es sich bei den Schuldnern um Firmen der taumelnden Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko handelt. Bereits jetzt wird in der Öffentlichkeit deswegen über die Verantwortlichkeiten bei Julius Bär diskutiert.

Sprachrohr des Finanzsektors

Doch daran stört sich GFC offenbar nicht; die 1991 von den 80 Mitgliedsbanken der damaligen Genfer Börse gegründete Stiftung ist der Dachverband des örtlichen Finanzsektors. Dessen Hauptpfeiler sind die private und institutionelle Vermögensverwaltung, die Finanzierung des Rohstoffhandels und das Firmen- und Privatkundengeschäft.

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