Der Cluster von Blockchain-Unternehmen, der längst nicht nurmehr den Kanton Zug umfasst, ist einer neuen Studie zufolge 2023 rasant gewachsen. Das zeigt aber auch: die Multi-Milliarden-Industrie ist nach wie vor Zyklen unterworfen.

Das «Crypto Valley» muss den Vergleich mit dem Bitcoin nicht scheuen. Legte die älteste und bekannteste Digitalwährung zum Dollar im vergangenen Jahr um 160 Prozent an Wert zu, steigerte sich die Bewertung der Blockchain-Organisationen im Cluster um immerhin 106 Prozent zum Vorjahreswert.

Dies geht aus der neunten und neuesten Ausgabe des «CV VC Top 50 Reports» hervor, welchen die gleichnamige Wagniskapital- und Beratungsfirma aus Zug am Mittwoch publiziert hat.

Das Branchenbarometer beschränkt sich dabei längst nicht mehr auf den ursprünglichen Zuger Hub, wo Pioniere wie der Krypto-Broker Bitcoin Suisse oder die Stiftung Ethereum den Grundstein für ein umtriebige Szene mit globaler Ausstrahlung gelegt haben. Zum «Valley» wird auch das gesamte Schweizer Staatsgebiet sowie das Fürstentum Liechtenstein gerechnet; in diesem Markt zählte CV VC zuletzt 1’290 Unternehmen, davon 1'224 in der Schweiz und 66 in Liechtenstein.

2022 noch «Kryptowinter»

Mit Abstand am meisten Aketure sind mit 512 weiterhin in Zug domiziliert, es folgen mit einigem Abstand Zürich (289) und Genf (115). Im Tessin sind 61 Firmen angesiedelt, in der Waadt 57, in Bern 30, in Schwyz 28, in Luzern 22 und in Neuenburg 21. In Liechtenstein ist die Verteilung klar: Der Hauptort Vaduz bestreitet mit 52 Unternehmen den Löwenanteil.

Insgesamt bringen es diese Akteure auf eine Bewertung von 382,93 Milliarden Dollar, rechnet der Report vor. Dabei muss beachtet werden, dass im Jahr 2022 noch tiefer «Kryptowinter» herrschte. Erst im zweiten Halbjahr 2023 zeigten Token und Coins wieder Anzeichen eines Bullenmarkts. Seither weisen die Kurse steil nach oben.

Einhorn ist nicht gleich Einhorn

Dass dies im «Crypto Valley» nun zu einer Bewertungsverdoppelung führte, unterstreicht einmal mehr die Zyklizität der Branche. In der Region sind besonders viele Stiftungen angesiedelt, an die weltweit gehandelte digitale Token wie Ether, Solana oder Cardano gebunden sind. Zehn dieser Blockchain-Projekte halten vorab aufgrund der Wertgewinne ihrer Token den begehrten «Einhorn»-Status, sind also mehr als 1 Milliarde Dollar Wert (siehe Grafik unten).

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Wird das Geschäftsmodell bewertet, dürfen sich gegenwärtig nur drei Blockchain-Startups als Einhörner bezeichnen (siehe Grafik unten). Der Marktwert der 25 besten Unternehmen, so CV VC, hat sich ausserdem im Vergleich zu 2022 auf 9,48 Milliarden Dollar vermindert.

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Beträchtliche Anziehungskraft

Zur Bewertung tragen jeweils auch neue Finanzierungsrunden bei; diesbezüglich hat die Szene im Jahr 2023 einmal mehr eine beträchtliche Anziehungskraft entwickelt: Die Blockchain-Startups des «Crypto Valley» konnten in gesamthaft 47 Deals 283,5 Millionen Dollar sammeln.

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