Die Gewinnwarnung vom vergangenen September offenbart sich in bedrohlichem Ausmass: Der Versicherer Zurich hat im dritten Quartal 207 Millionen Dollar verdient – Gewinneinbruch von knapp 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Selbst die Finanzanalysten hatten nicht mit einem so hohen Rückgang gerechnet, wie sich am Donnerstamorgen zeigte. Die Fachleute aus der Finanzgemeinde gingen von einem Plus im Bereich von 228 Millionen Dollar aus.

Das schlechte Abschneiden der Zurich Versicherung im dritten Quartal 2015 ist vor allem auf die erheblichen Kosten für die Schäden aus den Tianjin-Explosionen in China im vergangenen April sowie auf erhöhte Reservebildungen im US-Autohaftpflicht-Geschäft zurückzuführen.

Gewinnrückgang im Rahmen der Prognosen

Die Combined Ratio, per Definnition das Verhältnis von Schadenbelastungen und internen Kosten zum Prämienvolumen, kam bei 108,9 Prozent zu stehen, was mehr oder weniger den Erwartungen entspricht.

«Diese Ergebnisse decken sich mit den vorläufigen Indikationen, die wir am 21. September auf Grund der Performance-Verschlechterung in Teilen unseres Schadenversicherungsgeschäfts veröffentlicht haben», sagte CEO Martin Senn (Bild) am Donnerstag.

Aktionsplan gestartet

«Nach einer umfassenden Analyse des Schadenversicherungsgeschäfts haben wir mit der Umsetzung eines Aktionsplans begonnen, um die Performance zu verbessern, die Volatilität zu reduzieren und die Rentabilität rasch wieder zu steigern. Dazu gehören Änderungen im Führungsteam, die Neuzeichnung von oder der Ausstieg aus unterdurchschnittlich rentablen Portfolios sowie zusätzliche Massnahmen zur Effizienzsteigerung», so Senn weiter.

Die Gruppe verfügt gemäss eigenen Angaben weiterhin über eine sehr starke Kapitalposition. Die Solvenz lag gemäss Schweizer Solvenztest am Ende des ersten Halbjahres 2015 bei 203 Prozent. Die Quote des Zurich Economic Capital Model belief sich auf 123 Prozent.

Was geschieht  mit dem Überschusskapital?

Die Zurich will laut weiteren Angaben im Februar 2016 anlässlich der Publikation der Jahreszahlen darlegen, wie sie die prognostizierten 3 Milliarden Dollar an Überschusskapital einsetzen wird – für organisches Wachstum oder Akquisitionen oder für Kapitalrückzahlungen an die Aktionäre, die über die ordentliche Dividende hinausgehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel