Im abgelaufenen Jahr 2022 gab es eine ganze Reihe von Faktoren, die das Ergebnis bei Swiss Re belastet haben. Doch im laufenden Jahr sollte sich das Blatt wenden.

Swiss Re-CEO Christian Mumenthaler zeigte sich an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich am Freitag in guter Stimmung. Besonders erfreut war er über die guten Resultate der Erneuerungsrunde im Januar.

Damit dürfte ein Faktor, der das Ergebnis im Vorjahr noch kräftig gedrückt hatte, mehr als ausgeglichen werden. «Die Inflation hat unsere Erwartungen für 2022 übertroffen und die Combined Ratio belastet», sagte Mumenthaler. «Die Prämienrunde im Januar war positiv und auch nötig. Das ist eine grössere Steigerung als in den vergangenen Jahren.» 2023 wird Swiss Re zudem von den höheren Zinsen profitieren. Das Anlageportefeuille sei für das höhere Niveau gut aufgestellt.

Sinkende Schaden-Kostensätze

Die tieferen Schaden-Kostensätze im vierten Quartal würden den Weg 2023 vorzeichnen. Bei den Schäden durch die Covid-Pandemie rechnet der Swiss-Re-Chef mit einer weiteren Normalisierung. Helfen soll zudem eine hohe Kostendisziplin. Alles in allem rechtfertigt das die Guidance für einen Konzerngewinn von mehr als 3 Milliarden Dollar.

Bei den Kosten soll auch die Anfang Februar angekündigte Reorganisation helfen, bei der das Kerngeschäft Rückversicherung in P&C Re und L&H Re aufgeteilt wird. «Damit fällt ein kompletter Managementlevel weg», betonte Mumenthaler. Eine weitere Neuerung ist für das kommende Jahr geplant. Dann erfolgt die Umstellung beim Bilanzierungsstandard von derzeit US GAAP auf dann IFRS.

Die Dividende wird mit der jetzigen Ausschüttung neu auf Dollar von zuvor Franken umgestellt. Der Wert von 6.40 Dollar pro Aktie bedeutet ein unverändertes Niveau zum Vorjahr. Man werde weiter überschüssiges Kapital an die Aktionäre ausschütten, so der CEO.

Die Exponierung gegenüber Naturkatastrophen sei mit rund 1,9 Milliarden Dollar in etwa gleich hoch geblieben. Jedoch würden nun die «attachments points», also die Schwellen, ab denen Schäden wirksam werden, höher liegen. Damit habe Swiss Re eine geringere Exponierung bei Grossschäden wie etwa durch Hurrikans oder Erdbeben und ein grösseres bei niedrigschwelligen Ereignissen wie etwa Überflutungen.

Für Schätzungen zu Türkei noch zu früh

Für eine Einschätzung zu den Schäden durch die Erdbeben in der Türkei und Syrien sei es noch zu früh. «Das Beben in der Türkei ist eine enorme Tragödie», sagte Mumenthaler. Er rechnet damit, dass die Quote der versicherten Schäden in der Region unterdurchschnittlich ist.

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