Mal schnell eine Million aus dem Ärmel schütteln? Das verspricht ein Genfer Fintech – und holt dazu auch Banken ins Boot.

Wenn Apple Pay und Twint die Bezahlapps für die Massen sind, dann will Armillion die Applikation für die obersten Zehntausend sein. Das gleichnamige Genfer Fintech richtet sich mit seinem Diensten konsequent an eine superreiche Klientel, an die auch von Privatbanken hofierten Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI).

Dies sowohl mit der Hardware wie auch mit der Software, welche das Unternehmen anbietet. Genauer: Das Westschweizer Startup vertreibt elektronische Armbänder, so genannte Bracelets, von ultraluxuriöser Machart. Die «Wearables» kommen in streng limitierten Serien daher – etwa in einer auf zehn Stück beschränkten Fertigung aus Keramik und Weissgold und geschmückt mit 252 Brillanten von insgesamt 4,6 Karat.

Concierge-Dienste inklusive

Aufs Armband lassen sich via NFC-Technologie nicht nur der elektronische Schlüssel zum Ferrari und zur Luxusvilla laden, sondern auch das nötige Kleingeld. In Zusammenarbeit mit dem Kreditkarten-Anbieter Mastercard lässt sich mit dem Bracelet kontaktlos zahlen, und zwar bis zu einer sagenhaften Limite von 1 Million Pfund (1,3 Millionen Franken). Das hat sogar das amerikanische Magazin «Forbes» auf die Schweizer Jungfirma aufmerksam gemacht.

Das Angebot stösst offenbar auf rege Nachfrage, wie man beim Genfer Startup auf Anfrage versichert. Es seien vor allem Kunden aus dem Mittleren Osten und aus Russland, die sich stark für die Armillion-Bracelets interessieren würden. Die beiden Märkte bearbeitet die Firma von Genf und London aus. Mit den Armbändern kommt die einjährige Mitgliedschaft in einem Member-Club, über den unter anderem Concierge-Dienste bezogen werden können.

Bald Schweizer Partnerbank?

Das rückt die vom Luxusgüter-Spezialist Carlos Belsué geführte Firma noch näher ans Private Banking heran. Tatsächlich betrachtet das Startup Banking-Dienste als Teil des Geschäftsmodells und arbeitet dazu aktiv mit Privatbanken zusammen.

Nach eigenen Angaben ist auch eine Kooperation mit einem Schweizer Institut geplant, dessen Name aber noch geheim gehalten wird.