Das Zürcher Fintech Aisot Technologies hat ein Tool entwickelt, mit dem sich dank Künstlicher Intelligenz Anlagestrategien viel schneller und einfacher an die unterschiedlichen Märkte und Kundenbedürfnisse anpassen lässt. Dafür interessieren sich selbst die Grossen der Branche. 

Mit so viel Aufmerksamkeit hatte Stefan Klauser nicht gerechnet. «Wir sind uns gewohnt, dass bei Messen oder internationalen Kongressen Branchenvertreter neugierig auf unser Tool sind. Aber dass gleich Vertreter von Goldman Sachs vorstellig wurden, verblüffte mich positiv», sagt er.

Ein Spinoff der ETH

Aisot 2

(Bild: zvg)

Klauser ist Mitgründer und CEO Aisot Technologies, einem Spinoff der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH). Das Jungunternehmen wurde im Jahr 2019 in Zürich gegründet. Neben Klauser von gehören dem Team der ersten Stunde an: Nino Antulov-Fantulin und Tian Guo sowie Roger Peyer als Technologiechef (CTO).

Seine beruflichen Stationen sind die Bankensoftware-Schmiede Avaloq und das Investmenthaus Vontobel. Aisot Technologies unterhält mittlerweile ein Netzwerk von Partnern und Mitarbeitenden in Europa und den USA.

Das Fintech hat ein System entwickelt, mit dem Vermögensverwalter in wenigen Sekunden Anlagestrategien zugeschnitten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und ihren Vorlieben generieren können. Dies könnte die Branche nachhaltig verändern.

Unterschiedlichste Modelle lassen sich prüfen

Aisot Technologies setzt dabei auf Künstliche Intelligenz. Das System greift bei seinen Berechnungen auf Millionen von Daten, Reports und Finanznachrichten zurück. Klauser: «So viele Berichte kann ein Mensch gar nie lesen.» Dadurch lassen sich die unterschiedlichsten Varianten durchspielen, um die optimale Lösung zu finden. «Asset Managern bieten sich ganz neue Möglichkeiten», betont Klauser.

Zudem lässt sich das System mit eigenen Daten verknüpfen. Ebenso ist ein tagesaktuelles Rebalancing möglich.

Risiken lassen sich besser optimieren

Aisot 5

 (Bild: zvg)

Begleitet wird die Entwicklung von Petter Kolm, Professor für Finanzmathematik an der New York University. Er ist ehemaliger Forscher bei Goldman Sachs und er weiss genau, auf was es ankommt. «Im Asset Management geht es um viel Geld. Da ist es wichtig, die Risiken zu optimieren. Dank KI gelingt uns dies noch besser als bis anhin», sagt er und verweist auf Tests, die das Züricher Fintech regelmässig durchführt.

Ein System zu entwickeln ist das eine, es zu vermarkten das andere. Bei Letzterem spürt das Jungunternehmen zum Teil noch eine Zurückhaltung in der Branche.

«Mittlerweile ist es nicht mehr so, dass man uns nicht trauen würden. Viele Asset Manager haben schlicht Angst, dass sie inskünftig nicht mehr benötigt werden», sagt Klauser. Dies sei jedoch nicht das Ziel, sagt er: «Wir geben Asset Managern einfach ein neues Instrument.» 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.06%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.92%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
pixel