Wir hatten Jim O'Neill hier ein bisschen oft in letzter Zeit, deshalb nur kurz. Aber der scheidende Chairman von Goldman Sachs Asset Management hat seine letzte Präsentation abgeliefert – und da wollen wir zumindest den Kern würdigen.

GSAM_Global_Macro_OutlookDenn es ist eine Note des Optimismus, wobei: Eigentlich schildert «Mr. Bric» im heute veröffentlichten «Global Macro Outlook» ein Szenario, das recht bodenständig erscheint.

Es besagt: Wenn China bis 2020 jährliche Zuwachsraten von 7,5 Prozent hinkriegt und die alten Industriestaaten den derzeitigen Trend halten können, dann kann die Weltwirtschaft insgesamt bis 2020 um etwa 4 Prozent pro Jahr wachsen. Und das sind ja beileibe keine völlig absurden Zahlen.

Langfristig überwinden wir bei diesem Wachstumstempo allerlei Berge, die derzeit noch unerreichbar erscheinen. Zum Vergleich: In den unvergessenen Nachkriegs-Boomjahren 1950 bis 1973 kamen die OECD-Staaten mit durchschnittlich 5,4 Prozent voran.

Sogar für die Eurozone sieht O'Neill in den nächsten Jahren einen eher etwas besseren Trend: 1,5 Prozent Wachstum pro Jahr bis 2020 – nach 1,2 Prozent im letzten Jahrzehnt

Was das heisst? Ganz einfach: Der Aktienmarkt ist in dieser Situation ein guter Ort, um sein Geld platziert zu haben. Selbst in Europa, so O'Neill, darf man reale Renditen über 5 Prozent erhoffen.

Grafik: Wachstumsraten 2011–2020 in den wichtigsten Regionen – die Erwartungen von Jim O'Neill.

• Jim O'Neill, Goldman Sachs Asset Management, «Global Macro Outlook», April 2012. Die Präsentation findet sich hier oder hier.