Generali hat offenbar Mühe, überhaupt den Buchwert für ihre Privatbank BSI zu erzielen. Nicht gerade ein gutes Signal für die Lage auf dem Finanzplatz.

Letzten Sommer kursierten bereits die ersten Informationen, wonach sich Generali von seiner Tessiner Banking-Tochter BSI trennen will. Anfang November 2012 bestätigte der italienische Finanzkonzern dann seine Verkaufsabsichten offiziell.

Seither wurden reihenweise Namen von Kaufinteressenten genannt: RBC, Apax, Mizuho, Sumitomo, Safra, die chinesische Grossbank ICBC – zu einem Abschluss kam es aber bislang nicht. Im März verlängerte Generali die Angebotsfrist nochmals bis Ende April.

Und das womöglich mit mässigem Erfolg. Denn wie die Nachrichtenagentur «Reuters» nun unter Berufung auf vier unabhängige Quellen meldet, liegen die Offerten unter den Erwartungen.

Der heisseste Bewerber kommt aus Spanien

Generali bewertet die BSI auf 2,3 Milliarden Franken; soviel war bislang bekannt. Aber die beste Offerte derzeit liege «substantiell tiefer», berichten die «Reuters»-Quellen nun.

An der Spitze der Bewerber sei dabei das Duo aus der spanischen Bankinter und dem US-Private-Equity-Haus Apollo Global Management – doch eben: dies nur einem tieferen Preis. Hingegen sei es unklar, ob die Sarasin-Muttergesellschaft Safra überhaupt noch unter den Interessenten sei.

Und was wäre mit einem Börsengang?

Und so prüfe Generali jetzt, ob die Schweizer Bank nun an die Börse gebracht werden kann. Die BSI steht mittlerweile also als warnender Fall für die schwierige Lage bei den Auslandsbanken da – beziehungsweise als eher ernüchterndes Signal für die anstehende Konsolidierung in diesem Sektor.

Denn immerhin wäre die Tessiner Traditionsbank eine überdurchschnittlich attraktive Braut. Sie konnte zum Beispiel zuletzt eine positive geschäftliche Entwicklung vorweisen. Letztes Jahr erhöhte sich der Gewinn der BSI Group um 22 Prozent, nämlich von 58 Millionen Franken auf 71 Millionen Franken.

Und das verwaltete Vermögen der Privatbankengruppe erreichte dank dem höchsten Netto-Neugeldzufluss der Unternehmensgeschichte von 7,5 Milliarden Franken das Rekordniveau von 83,3 Milliarden Franken.

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