Der Chef von Raiffeisen erwartet künftig einen blitzblank sauberen Finanzplatz. Dafür sei der automatische Informationsaustausch unnötig.

«In zwei Jahren ist alles ausländische Geld in der Schweiz versteuert», sagte Pierin Vincenz (Bild) im Interview mit der «Handelszeitung» (ganzes Interview nur in der Print-Ausgabe). Und dies gilt für ihn nicht nur für ausländisches Schwarzgeld: «In absehbarer Zeit werden wir auch von Schweizern nur noch Weissgeld verwalten.» Bis dahin würden wahrscheinlich aber mehr als zwei Jahre verstreichen, so Vincenz.

Bei Raiffeisen sollen die Mitarbeiter ihren Blick deshalb auf die nicht deklarierten Vermögen richten. «Wir instruieren unsere Mitarbeitenden, nur noch sauber deklariertes Geld anzunehmen», sagte der Bankchef weiter.

Für Vincenz ist die Schweiz mit nur versteuerten Geldern das Modell der Zukunft. Der automatische Informationsaustausch in der Schweiz sei deshalb unnötig; in einer Welt, «in der sämtliche Gelder versteuert sind».

Geldsache ist Privatangelegenheit

Laut Vincenz schliessen sich Weissgeldstrategie und Bankgeheimnis nicht aus. Wenn alles Geld versteuert sei, könne das Bankgeheimnis nicht mehr als Versteck für unversteuertes Geld dienen.

Er sei dagegen, dass die Steuerämter automatisch Zugriff auf Bankkonti haben. «Ich bin vielmehr der Meinung, dass der Schutz der Privatsphäre genauso gegeben sein soll wie bei beim Anwaltsgeheimnis, beim Arztgeheimnis oder beim Beichtgeheimnis», so der Bündner.



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