Nach Ermessen der Schweizerischen Nationalbank gehört die Raiffeisen-Gruppe mit 305 genossenschaftlich organisierten Banken zum Club der systemrelevanten Banken. 

Wie die Zeitung «Schweiz am Sonntag» am Wochenende schrieb, hat die Schweizer Raiffeisen-Gruppe eine Taskforce gegründet, welche ein Konzept erarbeiten muss, wie die Bank im Krisenfall Eigenkapital beschaffen und wie sie organisatorisch abgewickelt werden kann, ohne dass die Schweizer Wirtschaft daran Schaden nimmt.

Dabei stehen offenbar zwei Szenarien im Vordergrund: In einer neu zu gründenden «Raiffeisen Holding AG» könnten Gruppengesellschaften eingebracht werden. Dazu könnten die Raiffeisen-Zentrale gehören sowie das neugegründete IT-Joint-Venture mit Avaloq und Gruppenbeteiligungen wie die Notenstein Privatbank.

Variante zwei: Trennung von Mitgliedschaft und Kapital

Die Holding wäre eine Aktengesellschaft, die von den 305 Genossenschaften gehalten wird, die ihren Status als Genossenschaften behalten würden. Damit könnte die Raiffeisen laut «Schweiz am Sonntag» ihre DNA als Genossenschaft einigermassen retten.

Ein anderes diskutiertes Szenario ist die Herausgabe von speziellen Anteilsscheinen. Die Raiffeisen orientiert sich dabei an der WIR Bank, die ebenfalls eine Genossenschaft ist. Mit dem kleinen Unterschied jedoch, dass sie die Mitgliedschaft vom Kapital getrennt hat.

Erste Meetings mit der Finma geplant

Zwar kann nur Genossenschafter werden, wer mindestens zehn Anteilsscheine besitzt. Umgekehrt können diese aber frei gehandelt werden, ohne dass der Käufer automatisch Genossenschafter wird. So sind sie etwa auf der Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank gelistet.

Mit einer Dividende wie bei Unternehmensanleihen sorgt die Bank dafür, dass ihre Anteilscheine für zinsgetriebene Investoren interessant sind. Die Finma muss die Pläne bewilligen. Demnächst sind erste Meetings geplant.

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