Der Schweizer Grossbank ist die Diskussion um den Austritt Grossbritanniens aus der EU offenbar zu heikel. In einem internen Memo erhält die britische Belegschaft der Credit Suisse diesbezüglich strikte Anweisungen.

Das Memo ist von Finanzchef David Mathers persönlich unterzeichnet. Sein Inhalt ist strikt, wie die Agentur «Bloomberg» aus dem internen Papier zitiert.

Im Vorlauf zum im Juni angesetzten Referendum über den «Brexit», also dem Austritt Grossbritanniens aus der EU, haben die britischen Angestellten der Credit Suisse (CS) dem Thema aus dem Weg zu gehen.

Gemäss dem Schreiben dürfen sie weder an Anlässen teilnehmen, an denen der Brexit diskutiert wird, noch Kunden zu solchen Events mitnehmen. Und schon gar nicht dürfen sie ihre Meinung dazu öffentlich kund tun.

Amerikanische Banken unzimperlich

Der effektive Maulkorb für CS-Banker gilt vom 15. April bis am 23. Juni, wie eine Sprecherin der CS gegenüber der Agentur bestätigte.

Mathers, der auch die Operationen der CS in Grossbritannien verantwortet, strebt damit offenbar eine strikt schweizerisch-neutrale Rolle in der hitzigen Debatte an.

Andere Banken sind da weniger zimperlich: die amerikanischen Häuser Goldman Sachs, Morgan Stanley und J.P. Morgan unterstützen offen das Pro-EU-Lager, weil sie durch die Abschottung Jahre der Unsicherheit für den wichtigsten Bankenplatz Europas befürchten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.23%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel