Die RBS-Tochter Coutts ist von einem asiatischen Regulator für ihre Rolle im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB bestraft worden. Im Rückblick kam es zu eklatanten Verfehlungen beim Institut.

Jetzt hat auch die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) die örtliche Niederlassung der Privatbank Coutts zur Rechenschaft gezogen. Die Bankenaufsicht am asiatischen Finanzplatz büsste die Privatbank mit 901'000 Dollar wegen Zuwiderhandlungen gegen die Geldwäschereibestimmungen, wie auch die Agentur «Reuters» am Dienstagabend berichtete.

Wie die Finma und die MAS

Im Bericht zur Sanktion erwähnt die HKMA zwar den Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB nicht explizit. Zwischen den Zeilen wird jedoch rasch klar, dass die RBS-Tochter in Hongkong ebenfalls für ihre Rolle in der Affäre bluten muss. Laut der Aufsicht seien insbesondere die Regeln im Umgang mit politisch exponierten Personen (PEPs) mangelhaft gewesen.

Wie auch finews.ch berichtete, haben bereits die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und ihr Singapurer Pendant MAS mit 6,5 Millionen Franken respektive 2,4 Millionen Dollar im gleichen Komplex gebüsst. Die Finma sieht es als erwiesen an, dass vom Staatsfonds zweckentfremdete Gelder in der Höhe von 2,4 Milliarden Dollar über Konti bei der Coutts International in Zürich flossen.

UBP nicht betroffen

Im März 2015 hatte die britische Grossbank RBS die von Coutts International verwalteten Vermögen an die Genfer Privatbank UBP verkauft. Letztere musste nun einmal mehr betonen, dass sie damit die Rechtsfolgen nicht geerbt habe – für die Bussen aufkommen muss Coutts respektive deren Mutter RBS.

Das britische Institut liess sich gegenüber der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) vernehmen, die Schweizer Einheit von Coutts werde abgewickelt.

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