Weil die UBS bei den Superreichen schon sehr hoch in der Gunst steht, zielt die Schweizer Grossbank nun auf eine weitere Klientel und sucht dafür mindestens 100 zusätzliche Kundenberater.

Die UBS ist in Asien in der Vermögensverwaltung mit gut 290 Milliarden Dollar an Kundengeldern die unangefochtene Marktführerin und will das auch in Zukunft bleiben. Doch weil selbst im Geschäft mit den Superreichen die Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen, orientiert sich die Schweizer Grossbanken nun auch verstärkt nach unten, wie finews.ch bereits berichtete.

So nimmt der Konzern nun auch Kunden mit weniger Geld ins Visier. Und zu diesem Zweck will die UBS allein am Standort Hongkong über die nächsten zwei Jahre 100 zusätzliche Kundenberater rekrutieren, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Mittwoch berichtete. Aktuell beschäftigt die Grossbank etwa 1'100 Berater in Asien.

Der neue «Sweet Spot»

Aufgabe dieser Relationship Managers (Kundenberater, RMs) wird es sein, Kunden mit Vermögen zwischen zwei bis 50 Millionen Dollar an Bord zu holen. Dieses Kundensegment, auch bekannt unter der Bezeichnung High-Net-Worth Individual (HNWI), sei der neue «Sweet Spot» für die UBS, sagte Jean-Claude Humair, Leiter der Marktregion Hongkong. Ein enormes Potenzial sieht Humair insbesondere bei Unternehmern in Hongkong.

Die UBS verstärkt ihre Berater-Kapazitäten, weil diese sogenannte HNWI-Kategorie derzeit schneller wächst als das Top-Segment mit mehr als 50 Millionen an investierbaren Vermögen. Zudem seien HNWI-Kunden für die UBS profitabler als die Ultrareichen, ergänzte Humair.

Lokale Akteure

Mit der zusätzlichen Ausrichtung auf das untere und mittlere Marktsegment dringt die UBS in einen bereits stark von lokalen Akteuren besetzen Markt ein, in dem beispielsweise die amerikanische Citigroup höchst aktive ist. Aber auch lokale Institute wie die Hongkonger Hang Seng Bank oder die Singapurer DBS Bank tummeln sich in diesem Umfeld.

Um sich von von diesen Akteuren abheben, gehen wiederum einige Institute den umgekehrten Weg. So zielt die amerikanische J.P. Morgan seit letztem Jahr vor allem auf Kunden mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 10 Millionen Dollar – zuvor betreute sie auch die Klientel mit nur 5 Millionen Dollar. Auch die britische Standard Chartered hat ihre Limite von zwei auf fünf Millionen Dollar erhöht.

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