Obschon sich frühere Versuche bei anderen Instituten als eigentliche Rohrkrepierer erwiesen haben, diktiert die Basler Kantonalbank ihren Mitarbeitern nun doch gewisse Kleidervorschriften.

Die Basler Kantonalbank (BKB) wärmt ein Tabuthema in der Branche wieder auf. Sie hat im Rahmen ihres neuen Filialdesigns auch eine verbindliche Kleiderordnung eingeführt, wie die Tageszeitung «BZ Nordwestschweiz» am Mittwoch berichtete. Der «Styleguide» tritt per Anfang Juli 2017 in Kraft und sieht «klare Standards» für die rund 160 Beschäftigten vor, die im Kontakt mit Kunden sind.

Dazu gehören nicht nur Anzug, Hemd, Hosenanzug, Bluse und Deuxpièces. Alle Filialmitarbeiter haben ein Set an Accessoires wie Krawatten, Pochetten oder Foulards erhalten, wovon sie eines tragen sollen, wie die Zeitung weiter schreibt. Erwartungsgemäss sind sichtbare Tätowierungen und Piercings verboten.

Korsett kommt nicht gut an

Das Set ist laut einer BKB-Sprecherin kostenlos, ausserdem erhielten die Angestellten einen finanziellen Beitrag: «Sie entscheiden selber, wo sie ihre Kleider kaufen und welche Varianten und Schnitte sie bevorzugen.»

Offenbar kommt das «Korsett» nicht bei allen Mitarbeitern gut an. Viele gäben sich sehr skeptisch, schreibt die Zeitung. Einer sagt: «Wir kleiden uns stets korrekt und unserer Funktion gemäss. Das wir nun vorgeschrieben bekommen, was wir dürfen und was nicht, kommt einer Entmündigung gleich.»

Keine spannenden Röcke

Kleidervorschriften wie sie nun die BKB einführt, sind in der Branche seit einigen Jahren höchst umstritten. Den Auslöser dafür lieferte Ende 2010 die Schweizer Grossbank UBS, als sie in einem nicht weniger als 44 Seiten umfassenden Regelwerk definierte, was sich nicht gehört: Piercings, Tätowierungen, schwarze Socken, spannende Röcke, hautfarbene Unterwäsche und Ansätze bei gefärbten Haaren, wie auch finews.ch berichtete.

Nach nur einer Woche legte die UBS die Kleiderordnung auf Eis. Die Mitarbeiter goutierten sie nicht, und auch unter Kaderangestellten regte sich Widerstand.
Ähnliche Bestrebungen bei der Deutschen Bank konnten sich ebenfalls nicht durchsetzen. Heute überlassen die meisten Finanzinstitute den Stil der Bekleidung dem Geschmack ihrer Mitarbeiter – und fahren damit eigentlich ganz gut.

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