Basler Kantonalbank drosselt das Wachstum und steigert den Gewinn
Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im ersten Semester 2025 den Konzerngewinn um 6,7 Prozent auf 85,6 Millionen Franken gesteigert. Im Stammhaus betrug der Gewinn 78,7 Millionen Franken (+7 Prozent). Der Konzern besteht aus dem Stammhaus BKB und der Tochter Bank Cler (die frühere Bank Coop), die ihr eigenes Halbjahresergebnis ebenfalls am Donnerstag separat vorgelegt hat.
Im Zinsgeschäft betrug der Nettoerfolg 232 Millionen Franken, ein Plus von 4,9 Prozent. Im Stammhaus allein reichte es für 132,9 Millionen (+3,9 Prozent), wobei der Zinsertrag weniger stark rückläufig war als der Zinsaufwand. Offenbar kommt die BKB, wie die meisten anderen inländisch orientierten Banken mit Schwerpunkt Hypothekargeschäft, mit dem weiter gesunkenen Zinsniveau ganz gut zu recht. Im Juni hatte die Nationalbank ihren Leitzins auf 0 Prozent reduziert.
Dämpfer im Handelsgeschäft
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lief es ebenfalls gut. Im Konzern betrug der Erfolg 69,7 Millionen Franken (+2 Prozent), im Stammhaus 47,5 Millionen (+2,1 Prozent). Dagegen haben gemäss BKB «die aktuellen geopolitischen Entwicklungen und eine risikobewusste Handelsstrategie» zu einem um 2,6 Prozent tieferen Handelserfolg von 28,1 Millionen Franken geführt (Stammhaus 23,8 Millionen, –4,2 Prozent).
Die BKB unterstreicht, der Sachaufwand habe «dank konsequentem Kostenmanagement» gesenkt werden können und der Personalaufwand sei nur moderat gestiegen. In Zahlen: Im Stammhaus nahm der Sachaufwand um 1,9 Prozent auf 41,9 Millionen ab, die Personalkosten legten um 4,4 Prozent auf 79,4 Millionen Franken zu. Die entsprechenden Werte für den Konzern: 70 Millionen (–2,3 Prozent) und 105,9 Millionen Franken (+3,1 Prozent).
Mehr Geld für den Kanton Basel-Stadt
Ins Gewicht fällt auch die um fast 50 Prozent erhöhte Abgeltung der Staatsgarantie (7,6 Millionen Franken), die ebenfalls unter dem Geschäftsaufwand verbucht wird.
Bemerkenswert ist, dass die Bilanzsumme gegenüber Ende 2024 nicht weiter gewachsen ist. Sie beläuft sich beim Konzern nun auf 55,6 Milliarden Franken (–0,4 Prozent), wobei 33,6 Milliarden auf Hypotheken entfallen. Die Bilanz des Stammhauses erreicht 37,2 Milliarden (–0,3 Prozent), mit einen Hypothekenanteil von 16,7 Milliarden. Die BKB begründet dies mit der «Ausrichtung auf ein qualitatives Wachstum und der gezielten Steuerung bzw. Optimierung der Bilanzstruktur».
«Herausforderungen und Risiken» für das zweite Halbjahr
Die BKB nutzt die Gelegenheit, um auf im ersten Halbjahr umgesetzte «Verbesserungen in Bezug auf die Einfachheit, die Kundenzufriedenheit und die Anlagekompetenz, die dank spürbarem Mehrwert zu einem erfreulichen Kundenwachstum geführt haben», hinzuweisen. Konkret geht es dabei um Fortschritte im digitalen Banking, bei der Beratungskompetenz und den Ausbau von sogenannten Delegationslösungen.
Im Ausblick bleibt die BKB erwartungsgemäss vorsichtig. Sie rechnet für das zweite Halbjahr mit einem «weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld». Regula Berger, seit März CEO der BKB: «Das aktuelle Umfeld birgt mit anhaltend tiefen Zinsen, geopolitischen Spannungen und der unsicheren Entwicklung rund um die US-Zölle einige Risikofaktoren. Die BKB ist jedoch sehr gut positioniert und verfügt über eine stabile Ertragsbasis, mit der wir an das gute Ergebnis des Vorjahres anknüpfen wollen.»
Schlüsselgrösse Zinsentwicklung
Und mit Blick auf die für das Institut Entwicklung einer zentralen monetären Grösse: «Das anhaltend tiefe Zinsniveau bleibt ein wesentlicher Einflussfaktor für die künftige Ertragsentwicklung. Um auf mögliche Veränderungen frühzeitig reagieren zu können, beobachtet die BKB die Zinsentwicklung genau und passt ihre Bilanzstruktur laufend an – zum Beispiel durch eine bewusste Steuerung von Finanzierungs- und Anlagepositionen oder den gezielten Ausbau anderer Ertragsquellen.»
Neue Strategie im August
Ende August will die BKB die neue Strategie «2026+» präsentierten, welche die Ausrichtung für die nächsten vier Jahre festlegen wird.
Die Partizipationsscheine der BKB sind an der SIX Swiss Exchange kotiert.