Mehrere Pensionsfonds haben gegen die UBS und weitere Wall-Street-Banken eine Sammelklage wegen Marktmanipulation eingereicht. Eine der Banken will nun mit der Klägerschaft kooperieren.

Die UBS sieht sich in den USA mit einer Sammelklage konfrontiert. Demnach soll die Schweizer Grossbank zwischen 2007 und 2015 zusammen mit fünf weiteren Wall-Street-Banken vertrauliche Kundeninformationen untereinander ausgetauscht haben, um Auktionen für den 14 Billionen Dollar schweren Markt für US-Staatsanleihen manipuliert zu haben.

Mehrere Pensionsfonds und vermögende Einzelinvestoren haben in dieser Sache bei einem New Yorker Gericht eine Sammelklage deponiert. Sie behaupten, die Manipulationen hätten die Gewinne der Banken zulasten der Kundenerträge erhöht, wie die «New York Post» am Donnerstag berichtete. Dabei handelt es sich um eine erweiterte Sammelklage, die ursprünglich im Juli 2015 eingereicht worden war.

Insider packt aus

Brisant daran ist: Ein Teil der Beweise stammt von einem vertraulichen Informanten und einer Bank, die bereits zu Beginn verklagt wurde. Letztere kooperiert nun mit der Klägerschaft und will umfassend über die Vorgänge berichten, wie das beschuldigte Banken-Konglomerat den US-Staatsanleihenmarkt zu seinen Gunsten manipulierte.

Die Betroffenen beklagen überdies auch Preismanipulationen, die in den 1990-er Jahren am Sekundärmarkt über elektronische Plattformen passierten – ein Vorwurf, der in der ersten Anklage aus dem Jahre 2015 noch nicht enthalten war.

Im Fokus der Klägerschaft stehen neben der UBS auch Goldman Sachs, Morgan Stanley, Royal Bank of Scotland und BNP Paribas.

Zu dünne Beweislage

Letztes Jahr wies ein Gericht die Sammelklage zurück, weil die Beweislage zu dünn war. Um mehr Licht in die Sache zu bringen, haben die amerikanischen Justizbehörden, die US-Börsenaufsicht SEC und weitere in- und ausländische Regulierer Ermittlungen aufgenommen, wie die «New York Post» mit Verweis auf anonyme Quellen weiter berichtet. Bislang haben die Regulierer aber noch kein Fehlverhalten der Banken feststellen können.

Erhärten sich die Vorwürfe, bekäme die UBS ein weiteres juristisches Problem. So droht der Schweizer Grossbank auch in Frankreich eine Verurteilung wegen mutmasslicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäscherei. In dieser Sache hat sie kürzlich eine herbe Niederlage einstecken müssen, wie auch finews.ch berichtete.

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